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Aufruf zum Symposium vom 8. bis 9. September in Istanbul

Vereinigen wir uns in der antiimperialistischen Front gegen die Angriffe des Imperialismus und des Faschismus, die darauf zielen, zu isolieren, zu zerstören und unseren Willen zu brechen!

Am 1. und 2. Juni fand in Athen ein Treffen der Antiimperialistischen Front statt, um sich mit der Volksfront zu solidarisieren. Es wurde beschlossen, das 9. Eyüp Baş Symposium für die Einheit der Völker gegen imperialistische Aggression in der Türkei abzuhalten.

Wir organisieren das Symposium vom 8. bis 9. September in Istanbul.

Der Imperialismus will die Völker der Türkei und der Welt in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit stürzen!

Wir werden dem Imperialismus diesen Sieg nicht genießen lassen.

Der Imperialismus hat den IWF, die Weltbank, die EU, die G8 und wir haben die antiimperialistische Front!

Der Imperialismus hat die Mehrheit der nationalen und sozialen Befreiungskämpfe in der Welt überwunden und diese zur Kapitulation geführt.

Jetzt will er unsere Gedanken bezwingen. Die Menschen sollen in dem Glaube gelassen werden, dass es „unmöglich sei, sich dem Imperialismus zu widersetzen, ihn zu bekämpfen oder gar eine Revolution zu erreichen“. Stattdessen sollen die Menschen in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit fallen.

Der Imperialismus richtet seine Angriffe auf alle Völker der Welt. Auch Israel greift Palästina ohne Unterbrechung an und möchte Palästina nahezu von der Landkarte streichen, sodass alle PalästinenserInnen zu Flüchtlingen werden. Dies alles geschieht vor den Augen der Welt, und es regt sich kaum Widerstand dagegen.

Die Menschen in Afrika sind massiver Ausbeutung ausgesetzt.

Wellen des Rassismus steigen in Europa empor. Der Imperialismus benutzt insbesondere syrische Menschen die aus ihrem Land flüchten mussten, als Vorwand für die Einführung rassistischer und reaktionärer Gesetze, welche das Asylrecht – eine historische Errungenschaft der Völker- untergraben.

Wir akzeptieren diese Auferlegung nicht. Wir sind aufrichtig, wir sind offen und wir sagen:

Gegen den Kompromiss des Imperialismus, gegen Unterwerfung und Liquidationspolitik:

WIR SIND HIER!

Wir sind gegen Verzweiflung, Pessimismus und Angst!

Wir haben einen historischen Widerstand in der Türkei geschaffen.

Andere linke Kräfte sind mutlos und sagen: „Nichts kann angesichts der Bedingungen des OHALs (Ausnahmezustand in der Türkei) getan werden, es können keinerlei Maßnahmen ergriffen werden.“

Wir wollen unseren Widerstand mit den Völkern der Welt teilen, zeigen, wie man Widerstand gegen den Faschismus leistet und den Völkern der Welt Hoffnung gibt

Wir wollen zeigen, dass der Sieg jederzeit durch Widerstand errungen werden kann.

Seit zwei Jahren wird nun in der Türkei unter dem Namen „State of Emergency“ der Ausnahmezustand mit neuen Anti-Terror-Gesetzen, die auf offenen Faschismus hinarbeiten fortgestzt. Und dagegen leisten wir mit unseren öffentlich Bediensteten, mit unseren „Freien Gefangenen“, unseren Menschen in den Armenvierteln (Gecekondus), unseren Gefangenenangehörigen, mit unseren IngenieurInnen und ArchitektInnen, unseren AnwältInnen, mit unseren körperlich Versehrten, mit unseren 70-jährigen Frauen und Männern bedingungslosen Widerstand.

Während der OHAL-Periode wurden 36 Notstandsdekrete erlassen und 130.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst wurden suspendiert. Die Gewerkschaftskonföderation KESK, die behauptet, links zu sein, zählt 236.000 Mitglieder; jedoch unter den suspendierten Personen erhoben sich zunächst nur die Akademikerin Nuriye Gülmen und der Lehrer Semih Özakça.

Mit der Forderung „Ich will meinen Job zurück“ wurde in der Yüksel Straße in Ankara eine Sitzaktion vor dem Menschenrechtsdenkmal gestartet.

Diese Welle des Widerstands breitete sich rasch aus und fand in der gesamten Türkei Widerhall. Die Streikenden wurden täglich festgenommen und kehrten unmittelbar nach ihrer Freilassung zu ihrem Protestort zurück.

Sie wurden verhaftet, führten 324 Tage lang einen Hungerstreik, wurden freigelassen, und nun stehen sie weiterhin auf der Yüksel Straße.

Yüksel wurde zum Symbol des Widerstands, und der Widerstand wird fortgesetzt.

Der größte Gewerkschaftsbund der Türkei, DİSK, hat 141.000 Mitglieder; doch er tut nichts für seine entlassenen Mitglieder.

Nur unter der Führung der Revolutionären ArbeiterInnenbewegung (DIH) widersetzen sich die ArbeiterInnen, erkämpfen sich ihre Rechte.

TMMOB (Vereinigung der Architekten- und Ingenieurskammern der Türkei), die behauptet, eine linke, demokratische Ingenieur- und Architektenvereinigung zu sein hat 550.000 Mitglieder; Aber nur eines ihrer Mitglieder, die Architektin Alev Sahin leistet Widerstand, um ihre Arbeit zurück zu bekommen.

Bei der Anwaltskammer sind 96.000 Anwälte registriert, aber nur die AnwältInnen der HHB (Anwaltskanzlei des Volkes) leisten Widerstand.

Der AKP Faschismus hat die AnwältInnen verhaftet und ihre Büros überfallen. Er sagt schlicht: „Seien Sie die AnwältInnen der Bosse, nicht der Völker, beschäftigen Sie sich mit Scheidungsfällen und dergleichen, sonst werde ich Sie verhaften“.

19 revolutionäre AnwältInnen üben weiterhin ihren Beruf im Gefängnis aus.

Grup Yorum, eine seit 30 Jahren bestehende revolutionäre Musikgruppe, wurde auf eine „Terrorliste“ gestellt. Ihre Mitglieder sind im Gefängnis bzw. werden sie von der Polizei gesucht.

Trotzdem setzt Grup Yorum ihre revolutionäre Kunst fort und reagiert auf Terrorlisten des Faschismus mit neuen Liedern und Konzerten.

In den Gefängnissen in der Türkei befinden sich knapp 230.000 Gefangene. Alle (politischen) Gefangenen, mit Ausnahme der Gefangenen der Front (Volksfront) ließen sich einschchtern und zum Schweigen bringen. Die Gefangenen der Front, die sich als „frei“ definieren, befinden sich seit zwei Jahren im Widerstand. Sie sprengen die Türen auf, stecken ihre Zellen in Brand, widersetzen sich trotz der Besuchs- und Kommunikationsverbote tagtäglich der Folter.

Und der Faschismus in der Türkei verbietet fast alle Aktivitäten wie Panels und Symposien im Ausnahmezustand. Wir verteidigen jedoch unser Recht, Aktivitäten durchzuführen, bestehen darauf, unser Symposium abzuhalten, und wir werden es heute schaffen …

Der Imperialismus hat sich nicht verändert. Der Faschismus hat sich nicht geändert. Der einzige Weg zur Befreiung der Völker ist Widerstand, Kampf. Der Kampf ist schwierig. Ein hoher Preis wird gefordert.

Aber wenn wir nicht kämpfen; werden die Völker in Hunger, Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption ertrinken und in Elend und Depression abdriften.

Aus diesem Grund ist der Kampf auch dringend notwendig.

Ho Chi Minh, der Anführer der Vietnam-Revolution, sagte: „Behalte dir in Erinnerung dass der Sturm eine gute Möglichkeit für die Kiefer und die Zypresse ist, ihre Stärke und Stabilität unter Beweis zu stellen.“ … Dieser Sturm wird vorübergehen! Haltet fest zueinander… „

In unserem Widerstand gegen den Faschismus freuen wir uns, Euch, unsere FreundInnen, am 8., 9. und 10. September in Istanbul begrüßen zu dürfen.

Wir werden mit Eurem Kommen und Eurer Teilnahme stärker sein.

Lasst uns in der Internationalen Front gegen den Imperialismus, den gemeinsamen Feind der Völker, zusammenkommen!

ANTIIMPERIALISTISCHE FRONT