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Aus einem Brief von Musa Asoglu vom 26.4.2020

In Strafhaft befinde ich mich ja jetzt seit März in der JVA Billwerder. Die Isolation und Zensur, die von der  Generalbundesanwaltschaft und dem OLG Hamburg angeordnet wurden, ist zwar aufgehoben worden.

 Für den Sicherheitsdienst des Knastes bin ich immer noch ein „spezieller“ Gefangener, deswegen wird immer noch ein Sonderprogamm gegen mich angewendet:
Kopien von Bücher kann ich nicht mehr wie bisher empfangen, jetzt kann ich  nur  Bücher   über den Buchhandel beziehen.

Weiterhin erhalte ich selbst bürgerliche Tageszeitungen nicht pünktlich jeden Tag, sondern sie kommen meistens 2 Tage oder manchmal sogar 4-5 Tage später. Kürzlich habe ich „Unsere Zeit“ vom 11.April erst am 22. des Monats erhalten.

Auch konnte mich bisher noch kein Mensch besuchen. Selbst meine Schwägerin und Schwager und ihre Töchter durften mich nicht besuchen, was in Untersuchungshaft umstandslos möglich war.  
Begründung: Sie werden  als „Mittäter*innen“ bezeichnet.
Was  nicht stimmt und so wird mein Besuchsrecht weiter ausgehebelt.
Im Untersuchungsgefängnis Holstenglacis konnten 3,5 Jahre mein familiäres Umfeld mich problemlos aufsuchen.
Das war damals gut, da  anfangs mich keine Freund*innen besuchen durften.
2 Stunden Besuch stehen monatlich zu! 

Seit kurzem kann ich  telefonieren. Allerdings nur morgens von 6:15 – 8:00  und von 16:30 – 17:30 Uhr.
Allerdings werden meine Anrufer*innen vorher überprüft.
Anwält*innen aus Holland kann ich über ihren Festnetzanschluss nicht erreichen, da zu dieser Zeit ihre Büros nicht geöffnet sind.
Sie über ihre Handynummer  zu kontakten ist es nicht erlaubt, weil ihre Nummer angeblich nicht stimmen.

Lieber…. revolutionäre Grüsse und Liebe…..