Autor: network

(Chile) Dass unsere Eckzähne im Heteropatriarchat tief festbeißen. Worte von Mónica Caballero

Dass unsere Eckzähne im Heteropatriarchat tief festbeißen. Worte von Mónica Caballero

Der 8. März ist und war schon immer ein Tag des Gedenkens und des Kampfes.

Es gibt diejenigen, die ein zerbrechliches Gedächtnis haben, andere ignorieren ihn einfach und es gibt einige, die ihn besser vergessen..

Der 8. März ist eines der vielen Daten, an denen der Ermordung der Kämpfenden durch die Hand der Herrschenden gedacht wird, aber im Gegensatz zu den meisten Termine des Kampfes wurde dieser ausschließlich von Frauen durchgeführt. Im Jahr 1908 organisierte sich eine Gruppe von Arbeiter*innen autonom, um die Bosse zu konfrontieren und zu fordern, dass sie die Bedingungen des Elends, in denen sie kaum überlebten, beenden. Dieser Wagemut wurde mit einem großen Massaker bestraft. Die Herrschenden versuchten, die Streiks und Sabotage mit einer verstärkenden Maßnahme zu beenden, damit niemand mehr versuchen würde, die Produktions- und Warenkette zu unterbrechen oder zu behindern, denn für die Bosse wird das Töten von Arbeiter*innen immer die wirtschaftlichste und effektivste Option sein, denn arme Menschen gibt es genug.

Dass heute des 8. März gedenkt wird, ist dem Einsatz und der Beharrlichkeit vieler zu verdanken, die nicht vergessen, was an diesem Tag geschah. Für diejenigen von uns, die auf dem Aufbau antagonistischer Wege gegen die Logik des heteropatriarchalen Systems gewettet haben, ist es daher entscheidend, nicht aufzuhören, sich an diejenigen zu erinnern, die mit Tränen und Blut die Wege der Konfrontation befruchtet haben. So lernen wir von denen, die vor uns waren, von ihren Erfolgen und Fehlern. Auf diese Weise geben wir diesem System des Terrors genauere Schläge.

Vor einigen Jahren nahm der 8. März in dem vom chilenischen Staat beherrschten Territorium in einigen Gegenden ein kämpferisches Aussehen auf den Straßen an. Die Blumen und die Feierlichkeiten zum „Frauentag“ wurden gegen Steine, Geschrei und Feuer in den Händen vieler Personen ausgetauscht, die nicht um Erlaubnis bitten, die Straßen zu füllen. Aber während die aufrührerische Freude in den Herzen vieler wuchs, wucherten im Gegenzug die polizeilichen/reformistischen/sozialdemokratischen Praktiken in den Demonstrationen und unterdrückten sogar Gefährt*innen, die mit der Normalität und Ordnung brachen. Viele von ihnen wurden von der „lila Polizei“ angegriffen, die innerhalb der 8. März-Demonstrationen „das Richtige“ festlegt, befiehlt und kontrolliert. Dabei möchte ich betonen, dass es keine Aggression ohne Antwort oder Raum für diese repressiven Praktiken innerhalb der Räume des Kampfes geben kann, eine Sache ist, dass es verschiedene Perspektiven und/oder Methoden gibt, wie die Individuen und Kollektive, bestimmte Schlachten führen, die Initiativen rund um die Kämpfe der Geschlechter, der Feminist*innen usw. hochziehen, aber es ist etwas ganz anderes, die Gefährt*innen, die politische Gewalt ausüben und/oder propagieren, gering einzuschätzen, zu überwachen, zu unterdrücken oder zu verraten.

Vielleicht gibt es Individuen und Kollektive, die die besten Absichten haben, das kapitalistische heteropatriarchale System auf der Grundlage von Gesetzesreformen und Verfassungsänderungen zu beenden, aber diese guten Absichten, die mit Naivität beladen sind, festigen nur die Herrschaft.

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Kiel: Internationaler Tag gegen Polizeigewalt: Kein Freund, kein Helfer!

Kundgebung: 15.03.21, 16-17 Uhr, Falckstraße Kiel, vor dem 2. Polizeirevier

Aufruf von TKKG, Antifa Jugend und Rote Hilfe, OG Kiel

Vor wenigen Wochen hat der Landtag in Schleswig-Holstein ein Gesetz verabschiedet, welches der Polizei zahlreiche neue Befugnisse, unter anderem den Einsatz von Elektroschockgeräten, einräumt. Dabei ist seit Jahrzehnten klar, dass die Polizei keine Lösung, sondern Teil des Problems ist. Im Zuge der Black-Lifes-Matter-Proteste wurde letztes Jahr viel über rassistisch motivierte

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[USA] Updates zum anarchistischen Gefangenen Eric King & persönliche Mitteilung zu seiner aktuellen Situation

Während ihr Eric nicht direkt schreiben könnt, könnt ihr ihm trotzdem Bücher und Zeitschriften schicken. In der Tat, als Eric das letzte Mal schreiben durfte, drückte er aus, wie sehr er die Flut von Büchern schätzte, die er von Unterstützer:innen erhielt. Bitte schaut euch Erics Liste unter tiny.cc/EK_Books an und bestellt 1-2, oder was ihr könnt! Er ist ein gefräßiger Leser und es hilft ihm, mit der Situation umzugehen, die vor ihm liegt.

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Jan Fermon: Europas gefährliches Spiel mit der Türkei

Der belgische Rechtsanwalt Jan Fermon erklärt angesichts der ausbleibenden Reaktion der europäischen Regierungen auf die Drohungen des türkischen Ex-Geheimdienstlers Ismail Hakkı Pekin: „Die europäischen Länder spielen ein gefährliches Spiel.“

Der belgische Rechtsanwalt Jan Fermon sagt, dass der türkische Ex-Geheimdienstler Ismail Hakkı Pekin mit seiner Äußerung zu dem Mord an drei kurdischen Revolutionärinnen in Paris lediglich bestätigt hat, was ohnehin bekannt war: Hinter dem Anschlag vom 9. Januar 2013 steht der türkische Staat.

Ismail Hakkı Pekin, ehemaliger Leiter der Geheimdienstabteilung des türkischen Generalstabs, hatte Mitte Februar im TV-Sender CNN Türk eingeräumt, dass es sich bei den Morden an Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez im Januar 2013 in Paris um eine staatliche Operation gehandelt habe, und weitere politische Morde an kurdischen Führungskräften in Europa befürwortet.

Jan Fermon hat als Anwalt in einem jahrelangen intensiven Rechtsstreit kurdische Politiker und Medienschaffende vertreten, der Prozess endete im Januar 2020 mit dem Urteil des Kassationshofes in Brüssel, in dem festgestellt wird, dass die PKK nicht als terroristische Organisation, sondern als eine bewaffnete Konfliktpartei gemäß dem internationalen Völkerrecht anzusehen ist.

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(Haft-)Strafe ohne Straftat

Seit den #NoG20-Mobilisierungen in Hamburg konnten wir beobachten, wie Staatsanwaltschaft, Staatsschutz und Teile der Politik versuchen eine neue Idee von Repression zu etablieren. Angestrebt werden nun immer wieder Verurteilungen, für die nicht einmal mehr eine real stattgefundene und individuell zugeordnete Straftat vorgeworfen wird – bestraft wird die politische Haltung der Aktivist*innen.

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Aus der Erinnerung

Als Jean-Marc Rouillan vor acht Jahren auf Bewährung aus dem Knast kam, war eine der Auflagen, an die er sich zu halten hatte, dass er über die Sache schweigt, für die er 25 Jahre im Knast war: die Geschichte von Action Directe, der illegalen Gruppe, die er mitbegründet hatte. Nach dem Ende der Bewährungszeit vor drei Jahren wurde die Sache mit zwei Büchern und mehreren Interviews zur AD-Geschichte nachgeholt, aber inzwischen gibt es darüberhinaus zahlreiche Bücher und Artikel von seiner Hand über seine Erfahrungen im Knast und in der antifranquistischen Bewegung, in der er in den 1970er Jahren aktiv war.

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