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Berlin: Free Marian Price – Irische St. Patrick’s Day Parade in Kreuzberg

Ungefähr 2500 Menschen beteiligten sich am 17. März in Berlin an der zum dritten Mal stattfindenden irischen St. Patrick’s Day Parade durch den Stadtteil Kreuzberg. Auf der Parade wurde mit einem Transparent die Freiheit der linken irischen Aktivistin Marian Price gefordert, die seit Mai 2011 inhaftiert ist.

Wie in Nord- und Südirland jährlich seit mehreren hundert Jahren rund um den 17. März – dem irischen Nationalfeiertag „St. Patricks Day“ – finden auch weltweit kulturelle und politische Paraden und feierlichkeiten statt (Wikipedia).

Zur diesjährigen Parade in Berlin, die vor drei Jahren das erste Mal vom Oranienplatz im Stadtteil Kreuzberg startete, kamen in diesem Jahr über 2500 Menschen, noch ist die Parade nicht von starkem Kommerz geprägt wie z.B. in München – so gibt es dort noch keine Lautsprecherwagen, und das „Guiness“-Sponsoring-Transparent (Guiness = irisches Schwarzbier) ist auch noch nicht überdimensional. Mitorganisiert wird die Parade unter anderem von einer deutsch-irischen Freundschaftsvereinigung und Mitarbeiterinnen der irischen Botschaft. Zur Parade kamen die unterschiedlichsten Menschen aus verschiedenen Ländern, viele der ca. 1000 in Berlin lebenden Iren und Irinnen, aber auch zahlreiche Berliner und Berlinerinnen. Vorneweg liefen u.a. eine deutsch-irische Folkloregruppe mit Dudelsäcken und Trommeln.

Auf einem Transparent wurde in diesem Jahr die Freiheit für Marian Price gefordert. Marian Price ist eine irische Aktivistin, die seit Mai 2011 unter anderem in dem Hochsicherheitsgefängnis Maghaberry in Isolationshaft, der für Männer vorgesehen ist, vor einiger Zeit wurde sie in eine Krankenhausabteiliung verlegt.

Auf dem Transparent ist das Foto zu sehen, auf dem Marian Price auf einer Gedenkveranstaltung zum Osteraufstand 1916 einem vermummten irischen Aktivisten das Redemanuskript hält. Dies wird ihr nun als „Unterstützung einer illegalen Organisation“ vorgeworfen.

Da Marian Price immer noch ohne einen Prozess zu haben einsitzt, fordern seit einiger Zeit sogar VertreterInnen der in Nordirland mitregierenden irischen Partei „Sinn Féin“ (politischer Arm der ehemaligen IRA) wie Gerry Adams ihre Freiheit.

Marian Price war schon einmal Anfang der 70er bis 1980 im Gefängnis und organisierte damal gemeinsam mit anderen Frauen einen Hungerstreik um die Forderung nach Verlegungen durchzusetzen, 1980 wurde sie wegen gesundheitlicher Probleme vom britischen Königshaus begnadigt.

Wegen der inhuman Behandlung von Marian Price im Hochsicherheitsgefängnis für Männer in Maghaberry und weil sie sich immer in der linken irischen Bewegung für die Rechte der Frauen stark machte, wurde die Situation von Marian Price während der diesjährigen Demonstrationen und Veranstaltungen zum Frauenkampftag 8. März in Irland und auch in anderen Ländern wie u.a. den USA thematisiert.

Facebook: Free Marian Price NOW!

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