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Brasilien: Revolutionäre Bauern erreichen Elektrifizierung in Alagoas

Seit 15 Jahren kämpfen die Bauern in dem Revolutionären Gebiet Renato Nathan für Elektrizität, und nun haben sie dieses Ziel endlich erreicht. Der Kampf um Elektrizität ist Teil der Agrarrevolution in der Region, welche es den bäuerlichen Familien ermöglicht die Produktion zu steigern, wodurch sich ihr Lebensstandard verbessert. Zudem ermöglicht dies andere Bauern bei der Eroberung des Lands besser materielle zu unterstützen.

Die Installation der elektrischen Infrastruktur ist ein Zeichen des Siegs im Kampf um Elektrizität im Revolutionären Gebiet Renato Nathan

Die Bauern begannen Land zu besetzen, das zuvor vom Kraftwerk Utinga Leão im Jahr 2003 usurpiert wurde. Im Laufe der Jahre wurde die Bewegung größer und militanter. Im Jahr 2009 versuchte das Kraftwerk Familien aus der Region illegal zu vertreiben, doch die Bauern widersetzten sich gemeinsam mit der Führung der Liga der Armen Bauern (LCP) in Messias – Alagoas heldenhaft gegen Utinga, während andere ihr Land aufgaben.

Straßenbarrikaden sind eine gängige Taktik mit der die LCP Räumungsversuche verhindert und gegen die massenfeindliche Politik der Regierung protestiert

Von 2012 bis 2015 dehnte sich die Region auf die gesamte von Utinga verlassene Region aus. Sie benannten das Gebiet um in „Revolutionäres Gebiet Renato Nathan“, in Gedenken an einen Helden im Kampf um Land, der von den Großgrundbesitzern in Rondônia ermordet wurde. Sie bauten auch einen Hauptsitz für Mauerwerk, welches es ihnen ermöglichte stabile Wohnungen in großer Stückzahl zu bauen. Es wurde ein Volksgericht abgehalten, in dem Besitzurkunden an bäuerliche Familien ausgestellt wurden, welche auf dem Land arbeiteten.

Jahrelang wurde der Region Elektrizität versprochen, doch sie kam nie. Im April 2018 veranstalteten die Bauern eine große Demonstration in Messias. Sie wanderten vom Land zur Stadt. Ihre Route endete vor dem Rathaus. Während ihres Marsches erhielten sie viel Unterstützung von vielen anderen Menschen aus der Stadt, sowie von revolutionären Bauern aus anderen Gebieten. Sie zwangen die Stadt dazu eine Kommission aus Stadträten zu bilden, welche das Elektrifizierungsprojekt genehmigten.

Bauern, angeführt von der LCP, laufen durch die Straßen von Messias für den Kampf um Elektrizität

Erst kürzlich wurden endliche die Transformatoren und Übertragungskabel installiert, die einen kontinuierlichen Stromfluss zu den Häusern der bäuerlichen Familien in der Region ermöglichen. Die LCP hat ein Gedenken an diesen historischen Erfolg am 12. Juni sowie eine Hommage an das Leben von Jose Adeilton geplant, einem Anführer, welcher maßgeblich an der Strategie für den Kampf um Elektrizität mitgewirkt hat. Er starb bevor dieses Ziel erreicht wurde.

Aufruf zum Gedenken am 12. Juni an den Kampf um Elektrizität und das Leben von Jose Adeilton

Auch mit diesem Sieg ist der Kampf um Land nicht vorbei, da sich Bolsonaro bereits als bösartiger Gegner der Bewegung und Verbündeter der Großgrundbesitzer erwiesen hat. Am 29. April verkündete Bolsonaro einen Gesetzesentwurf an den Kongress zu senden, der Landbesitzer von der Bestrafung befreit, wenn sie landlose Bauern ermorden, die verlassenes Land besetzen. Zudem soll der Kampf um Land als terroristische Bewegung eingestuft werden.

Die LCP antwortete Bolsonaro kämpferisch: „Die Reaktion glaubt, dass sie die Massen immer besiegen wird, aber die Bauern haben viel gelernt und werden kämpfen, nicht nach der Provokation ihrer eingeschworenen Feinde, sondern auf ihre eigene Art und Weise. In dem Moment der ihnen am besten passt, werden sie unweigerlich den Kampf mit Waffen in des Händen führen. Und um zu überleben müssen die Bauern ein Stück Land erobern, auf dem sie arbeiten können!“

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