tortura

DIE AKP-REGIERUNG WILL DIE ANWÄLT*INNEN AYTAC ÜNSAL UND EBRU TIMTIK VOR DEN AUGEN DER WELTÖFFENTLICHKEIT ERMORDEN!

DIE LEBENSFUNKTIONEN UNSERER KOLLEGIN EBRU TIMTIK SIND KURZ VOR DEM STILLSTAND. NICHT TAGE, SONDERN SEKUNDEN SIND FÜR IHR ÜBERLEBEN ENTSCHEIDEND!

SCHWEIGEN WIR NICHT ZU DIESER TYRANNEI!
ERHALTEN WIR EBRU UND AYTAC GEMEINSAM AM LEBEN!

Unsere KollegInnen Ebru Timtik und Aytac Ünsal sind bereits mehr als 200 Tage im Todesfasten für ein faires Verfahren.
Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich von Tag zu Tag. Die Situation von Ebru ist kritisch, ihre Lebensfunktionen sind kurz vor dem Stillstand. Für sie können mittlerweile nicht Tage sondern Sekunden entscheidend sein…

Wegen der Verschlechterung ihres Gesundheitszustands im Todesfasten haben unsere KollegInnen im vergangenen Monat einen Haftentlassungsantrag für Ebru und Aytac beim Gericht eingereicht.

Infolge des Antrags, ordnete das 37. Istanbuler Strafgericht die Überstellung unserer KollegInnen ins Gerichtsmedizinische Institut an.

Die physische Untersuchung und Überprüfung unserer KollegInnen resultierte in einem Bericht des Gerichtsmedizinischen Instituts, der „sie wegen ihres Gesundheitszustands für haftunfähig“ erklärte.

Das 37. Istanbuler Strafgericht ordnete am 30. Juli 2020 die Fortsetzung der Haft für unsere KollegInnen an und veranlasste ihre Verlegung ins Krankenhaus, anstelle dem gerichtsmedizinischen Bericht nachzukommen und sie freizulassen. Infolge dieses Beschlusses wurden unsere KollegInnen, in einem Zeitraum, in dem die ganze Welt von SARS-CoV2 (Covid-19) erschüttert wird, in zwei verschiedene Pandemiekrankenhäuser verlegt. Unsere KollegInnen befinden sich seit 30. Juli in einem Krankenzimmer, und sie sind im Hinblick auf die physischen und hygienischen Umstände noch härteren und risikoreicheren Bedingungen ausgesetzt, als sie es in ihrer Gefängniszelle waren.

EBRU TIMTIK, DER EINE ZWANGSERNÄHRUNG DROHT, SETZT IHREN WIDERSTAND FÜR DAS RECHT AUF EINEN FAIREN PROZESS UNTER PHYSISCHER UND PSYCHISCHER FOLTER FORT!

Nachdem einzelne Gespräche mit unseren KollegInnen Ebru Timtik und Aytac Ünsal ermöglicht wurden, hat das ÄrztInnenteam/-gremium des Krankenhauses einen Statusbericht angefertigt, in dem dargelegt wird, dass unsere KollegInnen nicht krank sind und mit einer Behandlung bzw. mit einem Eingriff nicht einverstanden seien und es deshalb keinen Anlass gäbe, sie im Krankenhaus zu behalten.
Unsere KollegInnen werden dennoch mit Zwang im Krankenhaus festgehalten!

DIE GESUNDHEITSSITUATION UNSERER KOLLEGIN EBRU TIMTIK HAT SICH IM KRANKENHAUS RASCH VERSCHLECHTERT! IHRE LEBENSFUNKTIONEN STEHEN KURZ VOR DEM STILLSTAND!

Die physischen und hygienischen Bedingungen im Krankenhaus, welche noch schlechter sind als im Gefängnis, haben dazu geführt, dass sich ihr Zustand rapide verschlechtert.

Unsere Kollegin Ebru Timtik;

– hat drastisch abgenommen, sie wiegt nur noch 33 Kilogramm.

– Funktionsstörungen zeichnen sich am gesamten Muskuloskeletalsystem ab, sie kann nicht einmal aus dem Bett steigen.

– Im Augenblick kann sie nicht einmal Wasser trinken, sie kann auch das von ihr benötigte B1 Vitamin nicht aufnehmen, kann nicht sprechen.
Es haben sich Wunden in ihrem Mund und im Rachen gebildet, ihre Zunge ist angeschwollen. Es hat eine Schwellung im Bauchraum eingesetzt.

DIE 16. STRAFKAMMER DES REVISIONSGERICHTSHOFES HAT SICH MIT IHREM SCHWEIGEN GEGENÜBER DEM UNRECHT ZUM MITTÄTER DIESES MORDES GEMACHT!

UNSERE KOLLEG*INNEN GREIFEN ZU IHREM LEGITIMSTEN RECHT, DEM RECHT AUF WIDERSTAND GEGENÜBER DEN UNGERECHTIGKEITEN!

Für den Tod unserer KollegInnen, die trotz Bericht des gerichtsmedizinischen Instituts und der Wissenschaftlichen Einrichtung nicht freigelassen wurden, tragen allen voran die politische Macht, das Justizministerium sowie das Innenministerium, welche die Befehle und Anordnungen erteilt haben, das 37. Strafgericht, das nicht nach den Gesetzen sondern nach Befehlen handelte und mit seinen rechtswidrigen Urteilen die Freilassung verhindert hat, und letztlich die 16. Strafkammer des Revisionsgerichtshofes, die sich bis heute ins Schweigen hüllt und den Mord mitmacht, die Verantwortung.

FAIRES VERFAHREN IST EIN RECHT! DIE WIDERSTANDSFORDERUNGEN UNSERER KOLLEG*INNEN MÜSSEN SOFORT AKZEPTIERT WERDEN, UNSERE KOLLEG*INNEN MÜSSEN FREIGELASSEN WERDEN!

Wir appellieren an alle KollegInnen, an alle JuristInnen, alle juristischen Vereinigungen und Menschenrechtsvereine, die angesichts ihrer beruflichen Mission für Gerechtigkeit eintreten und sich den Kampf für Gerechtigkeit zum Ziel gesetzt haben:

Lassen wir unsere KollegInnen Ebru und Aytac nicht allein, die für Gerechtigkeit ins Todesfasten getreten sind, die das Recht auf faire Prozesse, ein von den Völkern im Zuge jahrhundertelanger Kämpfe errungenes Recht, unter Einsatz ihres Lebens verteidigen.

Halten wir an allen Orten, an denen wir uns befinden Presseerklärungen ab, leiten wir über die Auslandsvertretungen der Republik Türkei Briefe, Anträge und Faxe an Gesundheitsministerium, Justizministerium, an die 16. Strafkammer des Revisionsgerichtshofes und an das 37. Istanbuler Strafgericht weiter, in denen wir dazu aufrufen, keine Zwangseingriffe durchzuführen, die Forderungen von Ebru und Aytac nach einem fairen Prozess zu erfüllen und sie freizulassen.

Wir dürfen nicht zulassen, dass Ebru und Aytac, die für einen fairen Prozess kämpfen und ihr Recht auf Widerstand mit ihrem Leben verteidigen, ermordet werden!

Ihre Forderungen sollen erfüllt werden, Ebru und Aytac sollen leben!

PEOPLE’S LAW OFFICE/INTERNATIONAL OFFICE