Dienstag, den 3. August von 18 – 19 Uhr: „Wie viele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen!“

In der August Ausgabe von „Wie viele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen!“ gibt es  folgende Beiträge:

– Telefonat mit dem Gefangenen Werner Braeuner, der sich 54 Tagen im Hungerstreik befand
– Bericht vom Prozess aus der Schweiz gegen die italienischen AnarchistInnen Silvia, Billy und Costa.
– Hungerstreik von über 6000 Gefangenen in den USA beendet

Zu hören über das Webradio „Radio Flora“ aus Hannover per Livestream: www.radioflora.de am Dienstag, dem 2. August von 18 – 19 Uhr.
Die Sendung wird am wiederholt am Donnerstag, den 4. August von 11 – 12 Uhr.

Hintergrundinformationen:

Telefonat mit dem Gefangenen Werner Braeuner, der sich 54 Tage im Hungerstreik befand

In der JVA Sehnde ist Werner Braeuner eingesperrt und befindet sich seit 2001 in Haft, weil er einen Arbeitsamtdirektor getötet hat. Den Hungerstreik hat er Dank zahlreicher Solidarität am 30.Juni erfolgreich  nach 54 Tagen beendet.
Wir wollen von Werner wissen, wie es ihm geht und was sich  seit dem Ende des Streiks ereignet  hat.

Weitere Infos: www.political-prisoners.net


Bericht vom Prozess aus der Schweiz gegen die italienischen AnarchistInnen Silvia, Billy und Costa

Am 15. April 2010 wurden im Kanton Zürich, Billy, Costa und Silvia verhaftet. In ihrem Auto befanden sich Sprengvorrichtungen und eine Erklärung, warum das im Bau befindenden hochmoderne IBM Labor für Bio- und Nanotechnologie in Rüschlikon ein Angriffsziel ist.
Seit ihrer Verhaftung waren die drei italienischen AnarchistInnen in verschiedenen Knästen in weggesperrt.
Die drei politischen Gefangenen unterstanden einer absolut rigorosen Post- und Besuchskontrolle, resp. Zensur, die an Sabotage erinnert. Umso näher der Prozesstermin rückte, umso strenger die Postzensur: ein normaler Austausch und damit Vorbereitung für den Prozess buchstäblich verhindert!
Das Bundesstrafgericht von Bellinzona übernahm diese Strategie der Bundesanwaltschaft und doppelte nach: die 3 Briefe pro Woche reduzierten sie auf 2; 2 ½ Monate lang war ein Brief an eine der Mütter unterwegs, an die GenossInnen kommt de facto keine Post mehr an! Bereits vor der Hauptverhandlung werden die Besuchsmöglichkeiten für die Anwälte zu den Angeklagten eingeschränkt, und es wird geheimgehalten, wo sich die Angeklagten befinden.

Dadurch, dass bewusst kein grösserer Saal ausgewählt wurde, wurde die Öffentlichkeit weitgehend ausgeschlossen sein. Am  22. Juli wurde im Bundesstrafgericht von Bellinzona das Urteil verkündet:
3 Jahre und 4 Monate für Silvia, 3 Jahre und 6 Monate für Billy, 3 Jahre und 8 Monate für Costa.

www.aufbau.org
www.rhi-sri.org

Hungerstreik von über 6000 Gefangenen in den USA beendet

Am 22.Juli wurde der Hungerstreik im kalifornischen Pelican Bay Prison nach einem kollektiven Beschluss der beteiligten Gefangenen beendet, nach dem die Knast Leitung in einigen Punkten Zugeständnisse gemacht hat.
Am 1. Juli 2011 hatten mehrere Hundert Gefangene in dem berüchtigten Isolationshaft Gefängnis einen unbefristeten Hungerstreik begonnen, um gegen Kollektivbestrafungen, die aufgezwungenen Aussagen gegen Mitgefangene sowie für Gesundheitsversorgung, das Recht auf Kommunikation mit der Außenwelt sowie
Fortbildungsmöglichkeiten zu kämpfen. Bereits nach wenigen Tagen schlossen sich Gefangene aus anderen kalifornischen Gefängnissen dem Hungerstreik an. Zeitweise streikten über 6000 Gefangene in 13 verschiedenen Knästen des Bundesstaates. In den vergangenen Tagen ist die Gesundheitssituation vieler Gefangener extrem eskaliert. Aufgrund der extremen Hitze und teilweise verweigerter medikamentöser
Behandlung seitens der Anstaltsleitung sind einige chronisch kranke Gefangene auch nach Beendigung des Hungerstreiks noch immer in einer sehr ernsten Situation.