FRANK UNVERGESSEN!

Heute am 7.2.23 trafen sich circa 30 Menschen am Westfriedhof ein, um Frank Böttcher zu gedenken.
Heute vor 25 Jahren starb Frank Böttcher.
Er wurde mit gerade einmal 17 Jahren von Nazis ermordet.
Am Abend des 07. Februars 1997 musste er sich im Olvenstedter Krankenhaus behandeln lassen, da seine Hausratte „Speedy“ ihm einen Biss an der Hand verpasst hatte.
Frank war neu in der Punk-Szene und erst seit kurzem dabei. Auf dem Weg ins Krankenhaus traf Frank auf Faschisten, die ihn bereits bedroht haben. Der behandelnden Krankenschwester erzählte er, dass „Stress mit Glatzen“ hatte.
Nach der Verarztung begegnete Frank seinen späteren Mördern an der Straßenbahnhaltestelle.
Diese schlugen und traten ihn und stachen zudem 7 mal mit einem Butterfly-Messer auf Frank ein.
Franks Kopf glich einem Trümmerhaufen Knochen.
Frank war nach Torsten Lamprecht bereits das zweite Todesopfer rechter Gewalt innerhalb weniger Jahre in Magdeburg. Die Nachricht über seinen Tod löste enorme Wut und Trauer innerhalb der Magdeburger Antifaschistinnen aus.
Nach einer Demonstration, folgte eine Straßenschlacht und zahlreiche Gegenangriffe auf Faschisten in der Stadt.
Zudem zeigten sich die Bullen von ihrer gewohnten Seite und wollten „Streitereien im linken Lager“ nicht als Mordmotiv ausschließen.
Nach Hinweisen aus der Naziszene wurde nach elf Tagen ein ebenfalls 17-jähriger als Täter ermittelt. Weitere Mittäter konnten oder wollten nicht durch die Bullerei und Staatsanwaltschaft, ermittelt werden.
Magdeburger Antifaschistinnen bezweifelten die Version eines Einzeltäters stark.
Viel mehr gab es Vermutungen und Äußerungen, dass die Gruppe der Mörder aus dem Umfeld der Naziskinheadband „Elbsturm“ und dem Jugendclub „Rampe“ stammen.
Die anschließende Verurteilung eines Mörders von Frank, sahen viele als oberflächlich an.
Es wurde ein 17-jähriges Bauernopfer ausgeliefert, weil dieser nur nach Jugendstrafrecht verurteilt werden konnte, um dadurch ältere Mittäter zu decken. Der Mord wurde damals von der Polizei nicht als faschistisch bzw. rechts eingestuft.
Die lächerliche Begründung: Die vom Mörder angegebene Motivation, sich von Frank Böttchers Aussehen provoziert gefühlt zu haben, falle nicht unter die entsprechenden Richtlinien. Außerdem habe der Täter keiner rechtsextremen Organisation angehört.
Am Ende saß der verurteilte Mörder Marco J. von siebeneinhalb Jahren nur einen Teil der Strafe ab.
Erst im Jahr 2009 wurde Frank als Opfer rechter Gewalt von der Bundesregierung anerkannt.

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