Genau jetzt, in diesem Moment, sterben an vielen Orten dieser Erde Menschen in Folge rassistischer Angriffe. In Folge rassistischer Überzeugungen. In Folge rassistischer Strukturen. In Folge rassistischer Gesetze.
Hier setzt das Konzert heute ein Zeichen. Ein Zeichen, dass die migrantischen Opfer des neofaschistischen NSU nicht vergessen sind. Aber auch die Opfer der türkischen Polizei und des Militärs sind nicht vergessen. Der Gezi-Widerstand ist Inspiration und Kraftquelle für jene, die bereit sind, für eine andere Gesellschaft zu kämpfen!
Auch in den deutschen Knästen finden sich zahlreiche rassistische Strukturen. Angefangen bei rassistisch motivierten Schikanen und Äußerungen. Über das Abspielen der Musik faschistischer Bands, bis hin zu körperlichen Übergriffen.
All dem wird heute wieder etwas entgegen gesetzt. Nämlich die Buntheit, das lebendige und fröhliche Miteinander bei diesem Konzert. Bei aller Trauer und Wut, die uns verbindet, angesichts des europaweiten Erstarkens neofaschistischer Strukturen, gilt es auch die Freude am Leben nicht zu vergessen.
Diejenigen, die ermordet wurden, ehren wir, in dem wir uns die Lebensfreude von Faschisten nicht nehmen lassen. Indem wir gemeinsam singen und tanzen, bewahren wir die Toten in unseren Herzen und lassen sie ein Stück weit lebendig werden!
Auf das Leben!
Thomas Meyer-Falk,
Juni 2014 (Freiburg)