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Hungerstreik in US-Gefangenenlager Guantánamo weitet sich aus

Guantánamo Bay. Die Häftlinge im US-Gefangenenlager Guantánamo führen erneut einen Hungerstreik durch. Wie ein Pressesprecher bestätigte, ist die Anzahl der Hungerstreikenden Insassen seit Freitag von 14 auf 21 gestiegen.

Anlass für den Hungerstreik sei zum einen die Ungewissheit über die Dauer der Inhaftierung, aber auch die anhaltenden Durchsuchungen der persönlichen Gegenstände, vor allem der Korane, durch die Wärter, so die Anwälte der Betroffenen. Diese hatten in den seit 2012 stattfindenden Gerichtsverhandlungen gegen die Insassen immer wieder darauf hingewiesen, dass die dauerhafte Überwachung die vertraulichen Gespräche zwischen Anwalt und Klienten verletzen und einer mögliche Verteidigung entgegen stehen.

Militärangaben zufolge mussten mittlerweile zwei Insassen aufgrund von Dehydrierung ins Militärkrankenhaus eingeliefert werden. Weitere acht Gefangene werden durch Flüssignahrung ernährt, um einen weiteren Gewichtsverlust zu verhindern.

Im Jahr 2009, kurz nach Beginn seiner ersten Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten, hatte Barack Obama angekündigt, dass seit 2002 bestehende Gefangenenlager innerhalb eines Jahres schließen zu wollen. Für seine „außerordentlichen Bemühungen um die internationale Diplomatie“ hatte er im selben Jahr den Friedensnobelpreis erhalten. Fast vier Jahre später gibt es immer noch kein Datum für die Schließung des Lagers. Seit seinem Bestehen werfen Anwälte und Menschenrechtsorganisationen den US-Behörden vor, die dort Inhaftierten zu foltern und einer entwürdigenden Behandlung auszusetzen.

Guantanamo Bay wird seit 1903 durch die USA gepachtet. Dieser Vertrag, der 1938 auf unbestimmte Zeit verlängert wurde, wird durch die kubanische Regierung nicht anerkannt und die damit verbundenen Pachtschecks werden seit 1960 nicht mehr eingelöst.