Keine getöteten Guerilleros, sondern Zivilisten

Bei dem Angriff der Armee auf vermeintliche Strukturen der FARC-EP vor wenigen Tagen gibt es nun Meldungen, dass Zivilisten durch die Armee getötet und verschleppt wurden. So habe sich der Angriff nicht etwa, wie von der Regierung und Armee behauptet, gegen Guerilleros gerichtet, sondern gegen die zivile Bevölkerung. Die Nationale Organisation der indigenen Völker des kolumbianischen Amazonas (OPIAC) forderte den Verteidigungsminister auf, seine Erklärungen zurückzuziehen, in denen er berichtete, dass sogenannte Dissidenten der FARC-EP bei Kämpfen in Puerto Leguízamo, Putumayo, getötet worden sind. Die Organisation besteht darauf, dass es sich um eine indigene Führungsperson und Bauern handele, von denen sie den Verbleib ihrer Leichen noch nicht kennen.

Die Organisation OPIAC hielt eine Pressekonferenz ab und betonte, dass dieser Vorfall ein weiterer Fall von sogenannten falsos positivos sei. Unter falsos positivos (falsche Positive) werden Personen bezeichnet, die der Öffentlichkeit als Guerilleros präsentiert werden, es sich in Wirklichkeit aber um Zivilisten handelt. Unter den Opfern ist die indigene Führungsperson Pablo Panduro Coquinche und zahlreiche Bauern, die einen Basar auf einer öffentlichen Fläche in einem Dorf veranstalteten, um Geld für gemeinnützige Zwecke des Dorfes zu sammeln. Auch Kinder befanden sich demnach bei diesem öffentlichen Akt, als es zum Überfall der Armee kam. In der Erklärung wies die Organisation darauf hin, dass es sich bei diesen Angriffen nicht um Einzelfälle handele.

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