Kurdischer Aktivist Yüksel Koç aus Untersuchungshaft entlassen

Der im Mai verhaftete kurdische Politiker und Aktivist Yüksel Koç ist freigelassen worden. Bei einem Haftprüfungstermin am Bundesgerichtshof in Karlsruhe wurde der Haftbefehl gegen den 61-Jährigen außer Vollzug gesetzt.

Wie die Rechtsanwältin Fatma Sayın gegenüber ANF mitteilte, wurde die Untersuchungshaft gegen Koç unter Auflagen aufgehoben. So müsse er sich künftig zweimal pro Woche bei den Behörden melden. Koç war zu dem Haftprüfungstermin aus der Justizvollzugsanstalt Bremen nach Karlsruhe gebracht worden, wo er in U-Haft saß.

„Die Entscheidung des Gerichts beruht vollständig auf den persönlichen Lebensumständen meines Mandanten“, ergänzte Sayın. „Er lebt seit 35 Jahren in Deutschland, besitzt eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis, hat seinen Lebensmittelpunkt mit Familie, Wohnung und Arbeitsstelle in Bremen.“

Koç war am 21. Mai auf Grundlage des §129b StGB (Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung) verhaftet worden. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, in leitender Funktion für die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die sich Anfang Mai offiziell aufgelöst hat, tätig gewesen zu sein. Die Vorwürfe beziehen sich auf sein Engagement als Ko-Vorsitzender des kurdischen Europadachverbands KCDK-E zwischen den Jahren 2016 und 2023.

Todesnachricht im Gerichtssaal

Tragische Umstände überschatteten die Verhandlung: Koç erfuhr laut Angaben seiner Familie während der Gerichtsverhandlung vom Tod seiner Mutter. Die 1937 geborene Mehriban Koç ist am Vortag in Bremen verstorben.

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