Leipzig: Infoveranstaltung zu Ulrike Meinhof

Samstag, den 2.11. um 15 Uhr
Soziales Zentrum Clara Zetkin
Georg-Schwarz-Straße 44
Eine Veranstaltung des „Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen“

Ulrike ist 1934 geboren und wäre am 7. Oktober 90 Jahre alt geworden. Sie engagierte sich seit 1957 politisch. Sie war Mitglied der verbotenen KPD und wurde durch ihre Kolumnen und Artikel vor allem in der Zeitschrift „Konkret“ eine bedeutende linke Persönlichkeit in der BRD.

1970 gründete sie mit anderen die bewaffnet und illegal kämpfende politische Gruppe ROTE ARMEE FRAKTION (RAF).
Die Entscheidung für den bewaffneten Kampf begründet sich vor allem in den Erfahrungen mit der post-faschistischen BRD-Gesellschaft, dem US-Krieg in Vietnam und dem Willen, die 68er-Revolte weiter zu entwickeln.

Wichtig ist, Ulrike als kämpferische Linke zu begreifen, die keinen „Selbstmord“ begangen hat und die RAF nicht als „Terrorgruppe“ darzustellen.

Erfreulicherweise wird es in der BRD in mehreren Städten verschiedene Initiativen anlässlich diese Jahrestag geben. Die Aktivitäten werden vor allem vom „Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen“ getragen.

Weiterhin wollen wir nicht nur ihre historische, sondern auch ihre heutige Bedeutung für die Kämpfe thematisieren.

1972 wurden viele Mitglieder aus der RAF verhaftet und am 15. Juni in Hannover auch Ulrike durch Verrat.

Die Gefangenen aus der RAF wurden voneinander und von anderen Gefangenen isoliert, Ulrike kommt für acht Monate in einen geräuschisolierten Toten Trakt in Köln-Ossendorf. Drei kollektive Hungerstreiks ändern nur wenig an der Isolation, aber zeigen den Gefangenen, dass sie zusammen handeln können.

Vor über 48 Jahren – am 9. Mai 1976 – wurde sie im Knast Stuttgart-Stammheim ermordet. Menschen, die die staatlich verordnete „Selbstmord“-Version in Frage stellten, wurden kriminalisiert.