Mehr als 20% leiden unter Depressionen – Lockdowns verschlimmern die Situation erheblich

Das Deutschland-Barometer Depression veröffentlicht heute eine Studie zu der psychischen Gesundheit der Erwachsenen in Deutschland. Dabei zeigt sich, dass die Coronamaßnahmen die psychische Verfassung bei vielen Menschen verschlechtert haben. Gerade durch das Homeoffice leiden viele an Vereinzelung und einer Verschlechterung ihrer psychischen Gesundheit.
Heute wurden die Ergebnisse des 5. Deutschland-Barometers Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe veröffentlicht. Sie spiegeln ein alarmierendes Bild der psychischen Gesundheit in Deutschland wieder.

Etwa jede:r Fünfte gab an schon einmal Depressionen diagnostiziert bekommen zu haben. Dazu kommen noch 19%, die davon ausgehen psychisch krank zu sein, dies aber noch nicht durch eine ärztliche Diagnose bestätigt haben. Zusammengenommen wären also 39% der Beschäftigten psychisch krank oder vermuten das von sich selbst. Befragt wurden knapp 5000 Erwachsene bis 69 Jahren. Oft fällt die Depression mit einer Belastung im Berufsleben zusammen.

Sonderbarometer Depression: Corona
Von 1123 Umfrageteilnehmer:innen, die während der Pandemie überwiegend zu Hause waren, gaben ein Drittel an, dass das Wegfallen des gewohnten Arbeitsplatzes und des Umgangs mit Kolleg:innen sich negativ auf das psychische Befinden ausgewirkt habe. Jede:r Zehnte berichtete, dies treffe „sehr zu“.

Besonders hart trafen die Lockdowns und die Coronamaßnahmen Menschen, die bereits an Depression erkrankt waren. Von ihnen gaben 72%, also fast drei Viertel eine Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes an. Rund 85% gaben an, dass sie sich während des Lockdowns zu wenig bewegten. 92% hatten einen verminderten inneren Antrieb. Mehr als die Hälfte gab an tagsüber häufig im Bett gelegen zu haben.

Mehr als die Hälfte aller Befragten sagte außerdem, dass in der Zeit der Pandemie die Menschen rücksichtsloser wurden. Bei den Befragten, die zur Zeit der Befragung in einer depressiven Phase waren, waren es sogar zwei Drittel. Ein klarer Großteil der Befragten empfand die Situation als bedrückend.

Seit 2017 geht es im Deutschland-Barometer Depression regelmäßig um die psychische Verfassung im Land. In diesem September wurde wieder eine Befragung durchgeführt. Laut den eigenen Angaben ist die Untersuchung bundesweit repräsentativ.

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