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Methoden gegen den Volkskrieg

Am 24. Juni fand in Neu Delhi ein Regierungstreffen statt, auf dem Methoden gegen den Volkskrieg besprochen wurden. Neben den offensichtlichen Plänen, wie z.B. der Forderung Jharkhands, fünf weitere Polizeibataillone einzusetzen, ging es auch um infrastrukturelle Maßnahmen. So soll das Mobilfunknetz ausgebaut werden und Fernseh- sowie Radiozentren errichtet werden. Auch sollen Banken ihr Netzwerk mittels neuer Filialen in Jharkhand ausbauen, um die finanzielle Eingliederung auszuweiten.

– Die „finanzielle Eingliederung“ ist ein Projekt des indischen Staates in Verbindung mit den Vereinten Nationen, wodurch die ärmsten Teile der Bevölkerung einen Zugang zu einem Bankkonto bekommen sollen. Die „Erfolgsgeschichten, die dabei gemeldet werden klingen in etwa so:
„Seit der Einführung von PMJDY gibt es bereits zahlreiche Erfolgsstorys. So hat zum Beispiel die Canara Bank 12 Millionen Konten eröffnet und den ärmeren Bevölkerungsgruppen in ländlichen Gebieten finanzielle Allgemeinbildung und pädagogische Instrumente zur Verfügung gestellt.“ Kurz: der armen Landbevölkerung wird die „Möglichkeit“ gegeben, sich bei den Banken zu verschulden und den Banken die Möglichkeit, das Geld zu verzocken. Das Projekt bei den Vereinten Nationen hat den zynischen Titel „Better Than Cash“ (Besser als Bargeld).

Die Menge an Aktionen in Jharkhand zeigt, wie stark der Volkskrieg in diesem Bundesstaat ist:

Am 24. Juni wurde ein Gästehaus gesprengt, das über Jahre leer stand und seit 10 Monaten renoviert wird, in der Umgebung, bei Seraikela-Kharswan, wurden acht Fahrzeuge einer Baufirma angezündet. Das Sicherheitspersonal vor Ort war während der Aktion für eine „anti-maoistische“ Operation abgezogen worden.
Am 28. Juni wurden in Latehar mehrere Mobilfunktürme beschädigt.
Am 2. Juli gab es ein Gefecht in Ghatsila, am 3. Juli wurden in Giridih zwei Polizeiinformanten getötet.
Auch am 3. Juli wurde in Simdega ein Hinterhalt mit drei Motorrädern auf eine Polizeeinheit ausgeführt, dabei wurde angeblich ein Mitglied der Volksbefreiungsguerillaarmee (PLGA) getötet.

In anderen Bundesstaaten fanden folgende Aktionen statt:

Am 24. Juni finden Bullen in Bastar, Chhattisgarh zehn Wahlcomputer sowie weitere Wahlunterlagen, anhand der Beschriftungen vermuten sie, dass sie aus Odisha stammen.
Am 26. Juni wird in Gadchiroli in Maharashtra ein Bulle bei einem Gefecht verletzt.
Ebenso am 26. Juni wird in Bijapur, Chhattisgarh ein Polizeiinformant getötet.
Bei Cherla in Telangana wird am 27. Juni während eines 24-stündigen Bandh ein IED gezündet und in Sukma, Chhattisgarh ein weiterer Polizeiinformant angeschossen.
Am 28. Juni werden bei einem Encounter in Sukma angeblich drei Mitglieder der PLGA getötet und am 29. Juni ein weiteres bei einem Gefecht in Gadchiroli in Maharashtra.
An diesem Tag werden von der Polizei in Koraput, Odisha fünf IED gefunden, zusammen mit anderen Funden vermuten sie eine zunehmende Aktivität der PLGA in dieser Gegend.
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In Kulhadighat finden die Bullen am 29. einen 15-20 Kilo schweren Sprengsatz.
Am 30. Juni gab es ein weiteres Gefecht in Gadchiroli, bei dem angeblich wieder ein Mitglied der PLGA getötet wurde.