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Pressemitteilung der Roten Hilfe Ortsgruppe Berlin, 23.03.2014

Bei der angekündigten Demonstration am Samstagnachmittag waren gegen
etwa 1300 Demonstrant*innen 1800 Polizist*innen im Einsatz. Ganze Straßenzüge waren abgesperrt, die Demo wurde nahezu von Beginn an im
Spalier begleitet. Zwischen Hamburger Gittern und Häuserfassaden vor dem Amtsgericht Tiergarten griffen aggressive Greiftrupps die Versammlung
massiv an. Es kam zu zahllosen gewaltsamen Übergriffen auf Demonstrationsteilnehmer*innen. Wodurch Etliche leicht verletzt und
mindestens eine Person schwer verletzt wurde.

 

Konsequenterweise wurde die offizielle Demonstration direkt nach den
ersten Angriffen und der ersten Festnahme auf der Route für aufgelöst
erklärt. „Der Angriff auf die Demo war offensichtlich genau an dieser
Stelle geplant. Die fadenscheinige Begründung die Festnahme habe nichts
mit der Versammlung zu tun kann getrost als strategische Lüge bezeichnet
werden. Polizeitaktisches Ziel war es die Demonstration nicht zu Ende
laufen zu lassen,“ so Louise Gumijevski. „Die Berliner Polizei hat am
Samstag wieder einmal die Versammlungsfreiheit buchstäblich mit Füßen
getreten.“

Das Szenario eines Gefahrengebiets wurden am Abend des Aktionstags von
der Polizei durch mehrere Hundertschaften, Räumpanzer, Wasserwerfer und
Flutlichtwagen umgesetzt. Dadurch wurde jegliche Form von öffentlicher
Meinungsäußerung in Kreuzberg so gut wie unmöglich gemacht. Dieser
Versuch der totalen Kontrolle konnte dennoch von kleinen Gruppen
umgangen werden.

Der Ermittlungsausschuss (EA) zählte im Zuge des Aktionstags 48
Ingewahrsamnahmen, wovon zwei Festgenommene sich immer noch in Haft
befinden und eine Person mittlerweile dem Haftrichter vorgeführt wurde.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Rote Hilfe Berlin:
berlin@rote-hilfe.de