Aktuell befindet sich Gülaferit Ünsal (seit dem 06. April) und Sadi Özpolat (seit dem 09. März), zwei Gefangene, die mit Hilfe des §129b* inhaftiert sind, in einem Hungerstreik mit dem sie gegen die Haftbedingungen** und gegen die Zurückhaltung von Büchern und Zeitungen protestieren. U.a. wird das türkischsprachige Magazin „Yürüyüs“ und die deutschsprachige Zeitschrift „Gefangenen Info“ zurückgehalten. Sadi Özpolat hat bereits schon einmal einen Hungerstreik durchgeführt, um die Aushändigung von Büchern zu erreichen.
Immer wieder werden Gefangenen Post und Zeitungen vorenthalten und nicht ausgehändigt. Teilweise „verschwindet“ die Post einfach oder aus sog. Sicherheitsgründen wird sie dem oder der Gefangenen nicht ausgehändigt. Dabei handelt es sich meist um politische Zeitschriften, Post mit politischem Inhalt oder Tageszeitungen. Damit wird aktiv Zensur betrieben.
Wir verurteilen diese Schikanen und fordern für alle Inhaftieren das uneingeschränkte Recht auf Erhalt von Post und Zeitungen.
Solidarität mit den Hungerstreikenden!
Gegen die Zensur in den Knästen!
* Der §129b stellt die „Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung“ unter Strafe. Den beiden wird vorgeworfen Mitglied der DHKP-C (Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front) aus der Türkei zu sein.
** Gülaferit Ünsal protestiert auch gegen die Schikanen denen sie ausgesetzt ist. Sie wird massiv provoziert und wurde bereits von einer anderen Inhaftierten mit einem Messer angegriffen.
Netzwerk Freiheit für alle politische Gefangenen