In der Nacht zum Mittwoch, den 18. Oktober, wurden in der Sonnenallee (Neukölln, Berlin) zahlreiche Menschen festgenommen, die ihre Solidarität mit den in Gaza angegriffenen Menschen zum Ausdruck brachten. Unter den Festgenommenen war auch eine Person aus Italien, die bis heute (6. November) in der JVA Moabit inhaftiert ist. Abgesehen von den Vorwürfen, die gegen ihn erhoben werden, ist der Grund für die Untersuchungshaft vor allem, dass der Richter die Adresse in Berlin angezweifelt hat.
In Deutschland wurde in den letzten Jahrzehnten der Kampf palästinensischer Menschen unterdrückt und ihre Geschichte im Namen des Antisemitismus verzerrt. In einem Land mit einer so dunklen Geschichte dient die Dämonisierung des palästinensischen Befreiungskampfes den Deutschen und der westlichen Welt dazu, ihre Schuld abzuwaschen und ihren eigenen Antisemitismus und ihre Islamophobie zu verbergen, um ihre kolonialistische Politik aufrechtzuerhalten und ihre Macht weltweit zu festigen. In der Praxis bedeutet das, dass palästinensische Stimmen zum Schweigen gebracht, palästinensische Kämpfe und Kultur kriminalisiert und palästinensische Organisationen und Gedenktage verboten wurden.
In den letzten Monaten wurde die deutsche Politik immer aggressiver, was dazu führte, dass jede Art von Demonstration und Solidarität mit der palästinensischen Realität verboten wurde.
Diese Repression hat dazu geführt, dass die Menschen in der Sonnenallee spontan auf die Straße gegangen sind. Der deutsche Staat reagierte darauf mit Militarisierung der Gegend, willkürlichen Verhaftungen und Kontrollen auf der Grundlage von Racial Profiling und versuchte das Bild des „gefährlichen Arabers“ zu schaffen.
Als Anarchist*innen unterstützen wir keine fundamentalistischen Organisationen und Ideen. Stattdessen stehen wir an der Seite unterdrückter Menschen in Gaza, auf den Straßen Berlins, überall sonst auf der Welt und an der Seite jüdischer
(und nicht-jüdischer) Menschen im Kampf gegen die rechte Regierung in Israel.
Niemand wird in den Händen ihrer Demokratie allein gelassen