Während sich all das nun in und Frankreich herum ereignet, wurde offenbar die Auslieferung des Freiburger Universitätsmitarbeiter Tomas Elgorriaga Kunze in aller Eile eingeleitet. Das ehemalige baskische Gemeinderatsmitglied war nach schwerer Folter in Spanien 1998 im folgenden Jahr nach Deutschland geflohen, die auch nach Urteilen des Strassburger Menschenrechtsgerichtshofs weiter an der Tagesordnung in Spanien ist. Er
lebte dort unter falschem Namen legal in Freiburg und studierte und arbeitete an der dortigen Universität. Angeblich sei er Führungsmitglied
der baskischen Untergrundorganisation ETA, war behauptet worden, die Seit mehr als vier Jahren ihren Kampf eingestellt hat.
Real glaubt wohl niemand mehr ernsthaft die absurden Vorwürfe. Sogar die Lokalzeitungen hinterfragen das längst deutlich, nachdem sie lange diesen
Quatsch verbreitet hatten. Doch mit diesen absurden Anschuldigungen wurde am Freitag vom zuständigen Gericht die Auslieferung nach Frankreich
angeordnet, wo der Sohn einer deutschen Mutter einst in Abwesenheit verurteilt wurde, ohne dass er sich verteidigen konnte, statt ihm in
Deutschland den Prozess zu machen und fair die Beschuldigungen zu prüfen.
Wie Telepolis von der Familie erfahren konnte, ist Elgorriaga-Kunze nicht mehr im Knast von Mannheim, wo er seit fast 13 Monaten inhaftiert war und
nun wohl auf dem Weg nach Paris. Auch dafür sind die Grenzen nach Frankreich nicht geschlossen, wie Frankreich großspurig behauptet hat.
Auch davon ist nichts wahr.
Ralf Streck