Kurz vor der Schweizer Grenze wurden 150 Sans-Papiers, welche bereits seit dem 2. Juni durch bisher fünf europäische Länder marschiert sind, von rund 50 in der Schweiz lebenden Sans-Papiers sowie 200 weiteren solidarischen Personen empfangen. Der europäische Marsch der Sans-Papiers und MigrantInnen überquerte die Schweizer Grenze beim Zoll Otterbach. „Wir nehmen uns in diesem Moment das Recht, das uns sonst verwehrt bleibt“ rief ein Teilnehmer während der langen und lautstarken Tanzblockade, welche sich unmittelbar auf der Grenze formierte. Die Behörden hielten sich zurück. p>
Gleich nach der Grenze hielt der Marsch beim Empfangs – und Verfahrenszentrum und dem daneben liegenden Ausschaffungsgefängnis. „An diesem Ort kristallisiert sich die Gewalt des Grenzregimes: Empfang- und Ausschaffungsort liegen unmittelbar nebeneinander“, sagte eine Aktivistin des empfangenden Bleiberechtkollektivs Basel.
Im Rahmen der in der bblackboxx stattfindenden Pressekonferenz erläuterte Sissoko Anzoumane, Sprecher der Internationalen Koalition der Sans-Papiers und MigrantInnen (IKSM): „Wir danken den AktivistInnen in der Schweiz für den großartigen Empfang in einem der repressivsten Staaten des Schengenraums. Jeder afrikanische Präsident hat das Recht in diesem Land ein geheimes Bankkonto zu besitzen. Wir Afrikaner und Afrikanerinnen jedoch werden wie Kriminelle behandelt, wenn wir hier arbeiten“.
Die SVP setzte heute den Polizeichef massiv unter Druck: Falls dieser den auf morgen angesagten migrationspolitischen Stadtrundgang toleriere, forderten sie seinen Rücktritt. Die Behörden wurden informiert. Sie versprachen nicht einzugreifen und bewilligten den Rundgang.
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