Bei der von 19.-22. Dezember 2000 unter dem Namen „Rückkehr zum Leben“ in 20 Gefängnissen zeitgleich durchgeführten Massakeroperation wurden 28 revolutionäre Gefangene ermordet. Eines dieser Gefängnisse war das Ümraniye Gefängnis. Während die Verantwortlichen des Massakers nicht bestraft wurden, werden bei diesem Prozess die revolutionären Gefangenen angeklagt, weil sie Widerstand leisteten.
Zum dem Prozess am 6. Juli wurden die revolutionären Gefangenen in Begleitung der Parolen „Wir haben für das Massaker von 19.-22. Dezember Rechenschaft verlangt und werden Rechenschaft verlangen“, „Erdal Dalgic ist unsterblich“, „Wir haben Opfer gezahlt und werden Opfer fordern“ gebracht.
Die TAYAD-Angehörigen, die vor dem Gericht warteten schlossen sich den Parolen an und unterstützten ihre Kinder.
Vor der Verhandlung hielten die TAYAD-Mitglieder um 14:00 Uhr vor dem Üsküdar Gericht eine Aktion ab und forderten die Bestrafung der Mörder. Sie öffneten bei der Aktion ein Transparent mit der Aufschrift „Die Verantwortlichen des Massakers vom 19.-22. Dezember müssen bestraft werden. Wir fordern Gerechtigkeit-TAYAD-Familien“ und erklärten „Der Widerstand gegen die Isolationszellen und die Tyrannei ist legitim“. In einer von Mehmet Güvel im Namen des TAYAD verlesenen Erklärung hieß es, dass der Widerstand der revolutionären Gefangenen nicht angeklagt werden könne und man forderte die Bestrafung der Verantwortlichen des Massakers.
Weiter hieß es: „Die Mörder versuchen ihre Massaker bei diesem Prozess zu legitimieren. Doch die Geschichte hat ihr Urteil längst gesprochen. Unser Kinder setzen ihren Widerstand gegen die Isolationszellen fort, stolz darüber, dass sie sich der Tyrannei widersetzen. Die Mörder können ihr damaliges Massaker inzwischen nicht mehr verteidigen. Es gibt niemand mehr, der die F-Typ- Gefängnisse verteidigen kann. Die Isolation betrifft alle. Wir werden die Isolation nicht akzeptieren. Wir werden nicht zulassen, dass die Isolation unsere Kinder lebendig begräbt.
Diese Prozesse gegen unsere Kinder müssen eingestellt und die wahren Mörder bestraft werden. DIE REVOLUTIONÄREN GEFANGENEN SIND UNSERE WÜRDE!“
Während der gesamten Aktion wurden die Parolen „Die revolutionären Gefangenen sind unsere Würde“, „Wir haben Opfer gezahlt, wir werden Opfer fordern“ gerufen.
Die Menschen gingen nach der Aktion, an der 25 Personen teilnahmen, zur Verhandlung in das Gerichtsgebäude.
Die Gefangenen betraten den Gerichtssaal mit Parolen.
In seiner Verteidigung erklärte Fikret Kara: „Jene, die das Massaker geplant haben müssen angeklagt werden. Es ist legitim, gegen den Angriff Widerstand zu leisten. Hier werden die revolutionären Gefangenen angeklagt, die dem Angriff ausgesetzt wurden. Die revolutionären Gefangenen können nicht angeklagt werden. Die Mörder werden früher oder später Rechenschaft ablegen.“
Ümit Ilter überreichte seine schriftliche Verteidigung und hielt außerdem eine Rede. Darin erklärte er, dass der Widerstand von Pir Sultan bis Mahir ein legitimes Recht sei, dass die Namen der Mörder heute keinerlei Gewicht haben, dass die Widerstandleisten für das Volk eintreten und von den Mördern Rechenschaft verlangen, dass es auch in der Zukunft weitere Gefallene geben wird und man Rechenschaft fordern werde, und dass auch Erdal Dalgic gefallen ist, als er Rechenschaft forderte.
Die revolutionären Gefangenen, die anschließend zu Wort kamen, berichteten ebenfalls von der Legitimität des Widerstands, davon, dass Ahmet Ibili sich aufopferte, um den Angriff zu stoppen und dass er von den Soldaten niedergeschossen wurde, obwohl er sie zuvor auf die Aktion hingewiesen hat.
Die revolutionären Gefangenen beendeten ihre Reden mit den Parolen „Der Mörder Staat wird Rechenschaft ablegen“, „Wir haben Opfer gezahlt, wir werden Opfer fordern“.
Die nächste Verhandlung wurde für 19. November festgelegt. Die revolutionären Gefangenen verließen den Gerichtssaal mit Parolen.