h.forst

UPDATE TUR*TEL

Seit Anfang Oktober befindet sich Turt*le im sogenannten offenen Vollzug (OV), welcher sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt. Der größte Vorteil ist dass er nun anstelle der vier Stunden Besuch nun zwei mal für je bis zu acht Stunden die JVA verlassen kann. Zu Beginn saß er auf eigenen Wunsch mit einem Mitgefangenen auf Zelle, aktuell stellt er wieder einen Antrag auf Einzellzelle.

Die Fernsehsperre die es im Regelvollzug gibt (ab 22 oder 23 Uhr geht der Fernseher aus) gibt es im OV nicht mehr. Dafür gibt es keinen Zugriff auf die Gefängnisbibliothek sondern nur auf ein Bücherregal – was wohl klar macht wie groß die Auswahl an Büchern ist!

Turt*le kann nun einen Diskma*n auf Zelle haben und derzeit fünf Cds (Orginale), die Anzahl kann bis zu 20 erhöht werden – ob die gewünschten Cds bei ihm auf Zelle ankommen, ist noch unklar da die Zensur der JVA recht harsch ist.

Weiter arbeitet er derzeit im Landwirtschaftsbereich der JVA – der Winterknast der Rinder wird renoviert und Turt*le muss mit Presslufthämmern sehr stabilen Beton zerkleinern. Die Knochenarbeit fällt den „Ausländern“ und ihm als „Zecke“ zu während „deutsche“ und „ehemalige Nazis“ (alles „Ehemalige“, denn keiner will Prügel der Mitgefangenen oder eine geringere Chance auf vorzeitige Entlassung riskieren) sich um die Versorgung der Tiere kümmern. Im OV gibt es keinen Umschluss sondern mehrere Stunden Aufschluss am Tag, nur ist Turt*le meist zu müde vom Malochen, um davon viel zu haben.

Für Tur*tel besteht jetzt die Möglichkeit auf „Hafturlaub“, der gewährt wird wenn Turt*le einen Prakitkumsplatz draußen vorweisen kann. Er ist vor allem an Baumpflege und Stellen in Gärtnereien interessiert. Wenn ihr also Orte kennt wo Turt*le ein einwöchiges Praktikum machen kann, schreibt uns bitte die Information!

Die Beamten, die seine Postkontrolle durchführen, sind im OV dieselben, die er tagtäglich um sich rum hat, sodass er immer weniger Lust hat Briefe zu schreiben – nicht desto trotz freut er sich sehr über eure Briefe!

Wichtiges Update zum Besuch: Wenn sich Freund*innen und Gefährt*innen von Turt*el es sich vorstellen können, ihn beim Freigang zu besuchen, meldet euch zur Koordination bitte beim abcrheinland. Durch die „Ordnungen“ der JVA hängt an den Besuchen deutlich mehr Aufwand, als in anderen Knästen, daher ist es umso wichtiger, dass ihr eure Besuchswünsche kurz mit uns absprecht. Auf Tur*tels Wunsch versuchen wir die Anzahl der Besucher*innen auf fünf zu beschränken.

Feuer allen Gefängnissen! Pest & Cholera allen Wärter*n!

https://abcrhineland.blackblogs.org/2016/11/12/update-turtel/#more-659