Das Politbüro der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) veröffentlicht am neunten Jahrestag der Entführung ihres Generalsekretärs, Genosse Ahmad Sa’adat, durch den Sicherheitsapparat der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) eine Stellungnahme:
Wir, die PFLP, verurteilen das große Verbrechen, welches gegen Sa’adat und die gesamte palästinensische Nation begangen wurde. Seine Entführung am 15. Januar 2002 war nicht nur ungerechtfertigt, sondern ist Teil einer gefährlichen und schädlichen Politik der Einschüchterung, Verhaftung und Entführung palästinensischer Freiheitskämpfer, einer Politik, welche eine Folge der „Sicherheitskooperation“ mit der Besatzung ist.
Die Autonomiebehörde hätte Sa’adat und seine Genossen nicht wegsperren, sondern feiern sollen. Denn es waren Sa’adat seine Genossen, die die Freiheit und Integrität ihres Volkes verteidigt haben indem sie den rechtsextremistischen rassistischen Tourismusminister Rehavam Ze’evi ausgeschaltet haben als eine direkte Antwort auf die Ermordung des früheren PFLP-Generalsekretärs Genosse Abu Ali Mustafa durch das israelische Militär.
Genosse Ahmad Sa’adats Entführung folgte eine Zeit der Haft im Gefängnis von Jericho, aus dem er dann 2006 durch zionistische Besatzungskräfte verschleppt wurde.
Die PFLP betont in ihrem Statement, dass die Sicherheitspolitik der PA, ihre Kollaboration mit der Besatzung, eine eklatante Missachtung der Menschenrechte der Palästinenser und eine Verletzung internationaler Gesetze und der Genfer Konventionen darstellt. Schließlich wird dort das Recht besetzter Völker, den Invasoren und Besatzern mit Widerstand zu begegnen, bestätigt.
Die PFLP warnt auch die Besatzer: Ihre Blicke sind auf den Schutz von Genosse Sa’adat gerichtet, den die zionistischen Sicherheitskräfte und Gefängnisleiter psychologisch und gesundheitlich zerstören wollen. Die verlängerte Isolationshaft zielt darauf ab, ihn zu brechen und zu verhindern, dass er wieder eine wichtige Rolle in der Gefangenenbewegung einnimmt; die Angriffe sollen ihn eines langsamen Todes sterben lassen.
In Erinnerung ruft die PFLP die Misshandlungen, denen Sa’adat ausgesetzt war und ist. In den zionistischen Gefängnissen wird ihm Gesundheitsversorgung verweigert, er ist psychologischer Folter ausgesetzt, Familienbesuche werden unter dem Vorwand, das wäre eine Bedrohung für die Besatzung, verboten.
Den grausamen Haftbedingungen zum Trotz bewahrt Sa’adat seinen kämpferischen Geist, setzt den Kampf fort, verweigert den Besatzern und Invasoren die Unterwerfung die sie fordern… damit wird Genosse Sa’adat zum lebenden Beispiel für Kampfesgeist, den Willen zu leben sowie den Durst nach Freiheit im Angesicht des Besatzers. Genosse Sa’adat wurde in seinem Leben acht Mal von den Zionisten verhaftet und hat fast 12 Jahre in ihren Gefängnissen verbracht. Doch nicht ein einziges Mal schwankte er in seiner Entschlossenheit, nicht ein Mal lies er seinen Willen schwächen.
Die PFLP ruft alle Organisationen, insbesondere von Rechtsanwälten, sowie alle fortschrittlichen und demokratischen Bewegungen in der Welt dazu auf, ihre Solidarität mit Genosse Sa’adat und seinen Genossen und Genossinnen in den Gefängnissen der Besatzung zu zeigen! Wir müssen eine starke Solidaritätsbewegung aufbauen für die Gefangenen.
Ferner ist es eine Pflicht aller Palästinenser und Araber, eine Stimme für die Gefangenen zu sein und jede Form der Sicherheitskooperation mit den Besatzern abzulehnen.
23.1.2011, Freunde der PFLP
http://www.pflp-info.de/pflp/saadat-soli-bewegung