Aramäer

Zu den Gefechten zwischen Armenien und Aserbaidschan

Der Volksrat der Aramäer aus Österreich beteiligte sich solidarisch für die Brüderlichkeit der Völker (Armenien und Aserbaidschan) auf einer Demonstration am 9. Oktober 2020 um 18:30 Uhr in Wien auf dem Heldenplatz.

In den vergangenen Tagen haben die Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan an Heftigkeit zugenommen.

Jahrzehnte und Jahrhunderte lang schwelte in der Region ein Nationalitätenkonflikt, der jetzt im Rahmen der Weltwirtschafts und Finanzkrise verschärft wird.

Hintergrund sind die Auseinandersetzungen um die von Armenien besetzte, aber von Aserbaidschan beanspruchte Region Bergkarabach (Russisch: Nagorny Karabach, Armenisch: Arzach), die bereits in den Jahren 1992 bis 1994 zu einem Krieg zwischen beiden Ländern geführt haben.

Die Region wurde über die Jahrhunderte von verschiedenen Volksgruppen bewohnt und von Herrschern der umliegenden Großmächte besetzt. Nach der Oktoberrevolution 1917 in Russland wurden sowohl in Armenien als auch in Aserbaidschan Sowjetrepubliken erkämpft.

In der Folge des Bürgerkriegs gegen die imperialistischen Überfälle und die Pogrome der „Weißen“ fand auch eine Einigung über die Region statt, die von Josef Stalin als Volkskommissar für die Nationalitätenfrage organisiert wurde. In dieser Funktion hatte er die Aufgabe, das friedliche Zusammenleben und die brüderliche Zusammenarbeit der Völker der Sowjetrepubliken zu organisieren, was das Selbstbestimmungsrecht der Völker beinhaltete.

1923 wurde der Autonome Oblast (Bezirk) Bergkarabach innerhalb der aserbaidschanischen Sowjetrepublik gegründet. Bis in die 1950er-Jahre gab es keine Konflikte, sondern ein Zusammenwachsen der Völker in der Union der Sowjetrepubliken.

Erst mit dem Zerfall der Sowjetunion 1989 brachen die Konflikte erneut aus. Diese fortschrittliche Nationalitätenpolitik wird
heute auch in deutschen Medien wieder antikommunistisch diffamiert.

Die ganze Region ist geostrategisch bedeutend, weil es in Aserbaidschan sehr große Öl- und Erdgasvorkommen gibt. Mit dem Bau einer von den USA geförderten Öl- und Gas-Pipeline,
die von Aserbaidschan über Georgien in die Türkei verläuft, machte sich Aserbaidschan unabhängiger von Russland und beförderte
die türkischen Regionalmachtansprüche.

Die Türkei unter der faschistischen AKP-Regierung hat sich bereits offen eingemischt und unterstützt Aserbaidschan auch militärisch. Armenien hingegen ist eng mit Russland verbündet.

Es geht also nicht allein um eine Region mit 150.000 Einwohnern, sondern um die Ansprüche der angrenzenden kapitalistischen Staaten. Diese werden auf dem Rücken der im Südkaukasus lebenden Völker ausgetragen. Diesen Menschen muss die Solidarität gelten – mit dem Ruf nach sofortiger Einstellung der Kampfhandlungen.

Unter russischer Vermittlung wurde nun zwischen Armenien und Aserbaidschan eine Waffenruhe vereinbart. Die Verhandlungen dauerten über 10 Stunden, aber die Waffenruhe soll ab heute kommen. Die Waffenruhe soll auch dazu dienen, die Toten und Gefangenen auszutauschen.

-Volksrat der Aramäer aus Europa-

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