Abgeordneter fordert Verhaftung von Republikanern wegen Weihnachtskarten

Republikaner verteidigen den Verkauf von Weihnachtskarten mit Weihnachtsmännern und Schneemännern mit Sturmgewehren und Panzerfäusten.

Weihnachtskarten mit Schnee- und Weihnachtsmännern, die Sturmgewehre und Panzerfäuste tragen und dazu „An Phoblacht Abú!“ rufen, „Lang lebe die Republik“, werden im Büro von Republican Sinn Féin an der Falls Road in Belfast verkauft. Die Verkäuferin im Shop meint, das Geschäft laufe ausgezeichnet.

Doch führende Unionisten laufen Sturm gegen den Verkauf der Karten in der Vorweihnachtszeit und beschreiben die Motive als „krank“. Sie fordern von der Polizei, sie solle einschreiten und die mit dem Verkauf beschäftigten Personen verhaften und wegen Volksverhetzung anklagen.

Der ehemalige UDR-Angehörige und Parlamentsabgeordnete für Ost-Belfast, Michael Copeland, setzte sich an die Spitze des Protestes. Er behauptet, die Karten beleidigten das Andenken an die Opfer des Konfliktes und würden zu „noch mehr Tod und Zerstörung“ führen.
Doch die Vizepräsidentin von Republican Sinn Féin, Geraldine Taylor, kontert: „Die Karten bleiben wo sie sind. Sie sind der bestverkaufte Artikel in unserem Laden. Die sechs nördlichen Grafschaften Irlands befinden sich noch immer unter britische Besatzung und es gibt noch immer Männer und Frauen, die den Briten im bewaffneten Kampf auf der Straße entgegen treten. Diese Karten erinnern die Menschen daran, dass sich die Situation nicht geändert hat und alles andere als normal ist. Frieden wird es erst dann geben, wenn die Briten Irland verlassen haben.“

Eine Karte zeigt einen Weihnachtsmann mit Mütze und Schal in den Farben der irischen Trikolore, der eine Kalaschnikow AK-47 schwenkt und „Tiocfaidh ar la“ („Unser Tag wird kommen“) ruft. Ein anderer trägt ein automatisches Sturmgewehr und einen Patronengurt, neben sich hat er eine Kiste mit Handgranaten, und ruft „An Phoblacht Abú“ („Lang lebe die Republik!“). Eine andere Karte zeigt einen Schneemann mit dem schwarzen Beret der IRA, der eine feuerbereite Panzerfaust hält.

Der Abgeordnete Michael Copeland sagte: „Die Friedhöfe unseres Landes sind voll von den Resultaten dessen, wozu diese schrecklichen Karten aufrufen. Die Leute die sie verkaufen, sollten verhaftet und wegen Volksverhetzung angeklagt werden.“ Solche Artikel dürften in keiner „zivilisierten Gesellschaft” verkauft werden. „Die Polizei muss hier aktiv werden, den Laden durchsuchen und diese Karten beschlagnahmen.“

Der Führer der rechten, loyalistischen Partei „Traditional Unionist Voice“, Jim Allister, erklärt: „Es ist abstoßend, dass solche Karten in der Adventszeit verkauft werden, einer Zeit des Friedens für alle Menschen. Leute, die für so etwas Geld bezahlen, fördern damit die Gewalt. Es widert mich an, wenn es irgendjemanden geben sollte, der solche Karten in dieser friedlichen Jahreszeit bekommen möchte.“

Aber Geraldine Taylor von Republican Sinn Féin meint, dies seien „politische Artikel zur Unterstützung der republikanischen Bewegung“. Sie seien nichts anderes als die Karten und Kalender, die Provisional Sinn Féin noch bis vor kurzem verkaufte, die ebenso den „bewaffneten Kampf“ glorifizieren würden.

Seit Provisional Sinn Féin aufgehört hätte, solche Produkte zu verkaufen, würden die Leute der Gegend sie aus ihrem Laden kaufen und an Freunde und Angehörige schicken, vor allem im Ausland.

Taylor bestritt, dass die Karten Gewalt verharmlosen: „Jeder Verlust von Menschenleben ist bedauerlich.“ Auf die Frage, was sie glaube, wie die Opfer republikanischer Gewalt über die Karten denken würden, sagte sie: „Das britische und US-amerikanische Militär bildet auf ihren Karten weitaus zerstörerische Kriegswaffen ab. Fragen sie die unschuldigen Opfer im Irak und in Afghanistan, wie sie sich dabei fühlen.“

Der Artikel ist basierend auf einem Bericht von Suzanne Breen in der nord-irischen Ausgabe der Sonntagszeitung Sunday World.