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Achtung: Gefährliche Künstler!

Unfassbar aber wahr!
Nach den massiven Angriffen auf die größte Protestband der Türkei durch deutsche Behörden, die bei politischen Schauprozessen in Stuttgart offenbar keine größeren „Rechtsbrecher“ finden können als Grup Yorum (zwar werden dort linke Aktivisten aus der Türkei angeklagt, man könnte aber fast vermuten, dass die Band auf der Anklagebank sitzt) – eine Band die seit den ’80er Jahren in der Türkei täglich in sämtlichen Städten des Landes und in Europa Konzerte gibt, welche noch dazu mittlerweile von über 1 Million Menschen besucht werden, möchten sich offenbar nun auch die niederländischen Behörden darin versuchen, der Band ihre Auftritte zu vermasseln.

Drei Konzerte in Amersfort und Amsterdam wurden mit unglaublich rauhen Polizeimethoden verhindert. Die Band hat in fast ganz Europa und auch in Holland bisher Dutzende Konzerte gegeben. Keines dieser Konzerte hätte je den Anlass dazu gegeben, es zu verbieten. Aber darum geht es wohl kaum: Die politische Botschaft, die die Band ausdrückt, sei es im Bezug auf die Unterdrückung und Ungerechtigkeiten in der Türkei selbst, oder seien es bewegende Geschehnisse an irgendeinem anderen Ort dieser Welt, allen voran der Rassismus in Deutschland, kommt bei den Menschen an.
Aber daran scheinen sich neben der Türkei auch manche europäischen Staaten zu stören.

SOLIDARITÄT MIT GRUP YORUM! GRUP YORUM KANN NICHT ZUM SCHWEIGEN GEBRACHT WERDEN!
DIE ZUSAMMENARBEIT MIT DEM UNTERDRÜCKUNGSREGIME IN DER TÜRKEI MUSS BEENDET UND DIE REPRESSION GEGEN REGIMEGEGNER/INNEN GESTOPPT WERDEN!

Im Folgenden veröffentlichen wir eine aktuelle Presseerklärung von Grup Yorum im Zusammenhang mit den willkürlichen Behinderungen ihrer Konzerte durch die niederländischen Behörden:

„Unser Konzert in Holland wurde innerhalb von zwei Tagen zum dritten Mal von der Polizei verhindert!
Wir haben daraufhin unsere Lieder auf die Straße getragen!
Dieser Zustand zeigt die Hilflosigkeit des niederländischen Staates und seiner Polizei.
Es verdeutlicht, dass die Niederlande kein Rechtsstaat sondern ein Polizeistaat sind.
Auf gangsterhafte Weise bedroht die Polizei Menschen in Holland per Telefon.
Wir hatten bekannt gegeben, dass wir für unser verhindertes Konzert einen neuen Saal gefunden haben und wir das Konzert in diesem neuen Konzertsaal gratis abhalten werden. Während unsere Vorbereitungen im Veranstaltungsort noch andauerten, rief die Polizei auch diesen Veranstalter an, um das Konzert zu verhindern.
Der Besitzer der Veranstaltungshalle wurde damit bedroht, dass „ihm die Lizenz entzogen würde, wenn das Konzert stattfinden sollte“.
Derartige Drohungen der Polizei sind illegal.
Das ist der Ausdruck von Hilflosigkeit.
Es ist unmoralisch.
Durch den Druck, den wir mit Hilfe unserer AnwältInnen übten, hat sich die Polizei zurückgezogen, doch es ist ihnen gelungen, den Veranstalter einzuschüchtern.
Nach all dem nahmen wir unsere Instrumente, gingen auf die Straße und gingen zu unseren Fans, die auf das Konzert warteten.
Hier gaben wir eine Erklärung ab und stellten klar, dass wir uns den zunehmenden Repressionen auf unsere Band in Europa nicht beugen werden, dass wir, genau wie in der Türkei, wo wir ähnliche Methoden des Faschismus abzuwehren wissen, auch hier die Verbote und Behinderungen zunichte machen werden.
Wir haben berichtet, wie die niederländische Polizei auf illegale Weise die Veranstalter einschüchtert und bedroht.
Wir fügten hinzu, dass unser Konzert heute verboten wurde, dass wir jedoch bald bei noch größeren Konzerten zusammen kommen werden, und ergänzten unsere Worte mit Liedern.
Gemeinsam sangen wir unsere Lieder.
Wir sagen es nochmals.
Sei es in Holland oder in einem anderen Land… Mafiöse, gangsterhafte Methoden werden nichts nützen. Denn wir haben solche Methoden in der Türkei längst überwunden. Wir haben die Verbote des Faschismus überwunden, indem wir Festnahmen und Verhaftungen in Kauf nahmen.
So wie es uns in der Türkei gelingt, Hunderttausende in Stadien zu versammeln, werden wir auch in europäischen Ländern Stadien füllen.
Wir werden weiterhikn für unsere Menschen Konzerte geben, die vom Rassismus betroffen sind, unterdrückt und ausgebeutet werden.
Wir werden uns weiterhin gegen den zunehmenden Rassismus und die Degeneration in Europa aussprechen.
Lieder verstummen nicht, die Tänze gehen weiter!
Grup Yorum“

Nochmal zum reinhören:
Lied für die getöteten Bergarbeiter in Soma (Live-Konzert in Antalya, Mai 2014)
https://www.youtube.com/watch?v=ucS70fCsI9w

Lied für den 14-jährigen Berkin Elvan, der im vergangenen Jahr durch eine Gasgranate der Polizei auf den Kopf getötet wurde.
Vor dem Lied gibt es noch eine kurze Rede und dann ein Gedicht, verlesen vom bekannten Schauspieler Firat Tanis. (Konzert in Bakirköy/Istanbul, April 2014, vor mehr als 1 Milllion Menschen)
https://www.youtube.com/watch?v=aCR4PrRDulo

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