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Beitrag „Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen [Berlin]“ für die Kundgebung am 26.09.2015

Wir sind heute wieder vor dem Frauenknast um unsere Solidarität mit der revolutionären Gefangenen Gülaferit Ünsal auszudrücken. Gülaferit ist eine widerständige Gefangene, die Schikanen seitens der Knastleitung oder der Wärter nicht hin nimmt. Auch Spaltungsversuche durch andere Gefangene, welche die Inhaftierten gegen einander aufbringen sollen, nimmt sie nicht hin und wehrt sich tagtäglich dagegen.

Nach ihrem 54-tägigen erfolgreichen Hungerstreik im Mai und Juni diesen Jahres im Frauenknast Pankow, wurden ihr Zusagen gemacht, dass ihre eigentlich gesetzlich versicherten Rechte als Gefangene eingehalten werden.
Der Knast in Pankow wurde geschlossen und die Gefangenen nach Lichtenberg verlegt. Auch die Wärter aus Pankow arbeiten nun in Lichtenberg.
Die getroffenen Vereinbarungen scheinen hier keine Gültigkeit zu besitzen. Ihre erkämpften Rechte werden mit Füßen getreten.
Gülaferit schreibt in einem Brief, dass sie an den meisten Tagen gar keine Tageszeitung bekommt und nur in seltenen Fällen bekommt sie nach 2 oder 3 Tagen die veralteten Zeitungen. Sie fordert deshalb eine Kampagne unter dem Slogan „schickt 1000 türkische Tageszeitungen für Ünsal“ durchzuführen, sie bittet alle öffentlichen Stellen anzusprechen und für dieses unglaubliche Problem zu mobilisieren.
Wie kann es sein, dass eine Gefangene ihr Recht, täglich Zeitungen zu bekommen, nicht haben kann? Wie kann es sein, nachdem sie 54 Tage dafür mit einem Hungerstreik gekämpft hat?

Wir unterstützen Gülaferit in ihrem Kampf. Und so wie wir sie in Pankow unterstützt haben, werden wir auch immer wieder nach Lichtenberg kommen, hier vor den Knast, solange bis ihre Forderungen erfüllt werden.

Schluss mit den Provokationen und Solidarität mit allen kämpfenden Gefangenen!