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Dezember: Tage der Massaker in der Türkei

Wir haben nichts vergessen! Wir werden nichts vergessen lassen!

Vor 17 Jahren, von 19.- 22. Dezember 2000 hat die türkische Regierung in 20 Gefängnissen eine der bisher größten Massaker an revolutionären Gefangenen verübt. Während dieses Massakers, welches beispielslos in der Geschichte ist, wurden sechs weibliche Gefangene bei lebendigem Leib verbrannt, 22 andere niedergemetzelt. Weitere Hunderte Schwerverletzte wurden ohne jegliche Behandlung direkt in die F-Typ-Gefängnisse (Hochsicherheitsknäste), genannt auch Sargzellen, in verschiedenen Städten abtransportiert. Bei der Verlegung mussten die Gefangenen, die seit 50 Tagen im Hungerstreik gegen die Isolationsgefängnisse waren, schwerste Folter und u.a. Vergewaltigungen mit Knüppel erleiden.

Der damalige Premierminister Bülent Ecevit äußerte vor laufenden Kameras den Zweck dieses Massakers: “das IWF-Programm nahtlos implementieren“. Die Europäische Union hat dieses Massaker mit der Aussage unterstützt: dass „unverhältnismäßige Gewalt angewandt wurde, aber wir sind mit der Situation zufrieden“.

„Zurück ins Leben“ so hießen die Operationen, welche die Hungerstreikenden das Leben retten sollte. In Wahrheit wurden diese Massaker seit einem Jahr vorbereitet und lief unter dem geheimen Namen „Flutoperation“ so das Geständnis einer Beteiligten vom Militär. Er habe seine Befehle von General der Gendarmerie Istanbuler Brigaden erhalten, und sollte dazu dienen, die DHKP-C zu vernichten, andere linke Organisationen auf eine nationalistische Linie zwingen.

Während des brutalen Massakers über drei Tage, wurden alle Gas-und Bombenbestände in der Türkei verbraucht. Es wurde bekannt gegeben, dass diese Operation die zweitgrößte Militäroperation nach dem Zypernkrieg war. Mit dem Massaker begann auch die sieben-jährige Todesfasten-Widerstand der revolutionären Gefangenen in den Knästen und ihren Angehörigen draußen gegen die Isolationshaft. In diesen Jahren verloren 122 Menschen ihr Leben. 600 hungerstreikende Gefangene sind aufgrund der Zwangsernährung- Interventionen an Wernicke-Korsakoff- Syndrom erkrankt.

Dieses Massaker war für den Faschismus in Türkei weder die erste noch die letzte.
Am 21. September 1995 wurden drei revolutionäre Gefangen im Izmir Buca Gefängnis ermordet.
Am 4. Januar 1996 wurden vier Gefangene im Istanbul-Ümraniye-Gefängnis ermordet.
Der Todesfasten-Widerstand von 1996 gegen die Isolationsgefängnisse erforderte 12 Gefangenen das Leben.
Am 24. September 1996 zehn kurdische Gefangene im Diyarbakır Gefängnis wurden mit Eisenstangen geschlagen und massakriert.

Am 26. September 1999 wurden 10 Gefangene in Ankara-Ulucanlar Gefängnis mit Eisenstangen geschlagen und unter Folter getötet.

Die Geschichte des faschistischen türkischen Staates beginnt nicht mit Erdogan und AKP-Regierung. Es ist die Geschichte der Massaker seit ihrer Gründung. Nicht nur Revolutionäre, sondern auch ethnische Minderheiten und Andersgläubige werden verfolgt, unterdrückt, massakriert.
Das bekannteste Pogrom im Dezember unter anderem ist die in Maras, in einer Stadt wo Aleviten leben. Nach offiziellen Angaben wurden dort zwischen 19.-23. Dezember 1978 120 Menschen durch Zivilfaschisten. An diesem Massaker wurden schwangeren Frauen Ungeborene aus ihren Körpern gerissen, alten Menschen die Augen mit Schraubenziehern herausgezogen.

Wir gedenken heute auch an die getöteten unschuldigen Bauern in Roboski. Am 28.12. 2011 hat die türkische Regierung eine kurdische Dorf bombardiert, 34 Menschen starben bei diesem Massaker.

Die heutigen Massaker an Volk vollziehen die Islamisten IS und DAES, die Handlanger von USA und AKP, früher waren es die Grauen Wölfe, die Zivilfaschisten.

Der türkische Staat war vor Erdogan faschistisch, und wird nach ihm auch bleiben. Aus diesem Grund ist es Aufgabe, sogar eine Pflicht und legitim für die Revolution zu kämpfen.

Wir gedenken heute an alle Menschen, insbesondere in den Gefängnissen vom 19.-22. Dezember durch den türkischen Faschismus getötet worden sind und beugen uns hochachtungsvoll vor ihrem Widerstand.

REVOLUTIONÄRE GEFANGENE SIND UNSERE WÜRDE UND EHRE!

HOCH LEBE UNSERE 19. DEZEMBER WIDERSTAND!
ANATOLISCHE FÖDERATION (AL-AF), PLATTFORM EINHEIT DER ARBEITER-FREUNDSCHAFT DER VÖLKER (BIR-KAR)