Der heutige 41. Verhandlungstag fing mit 15 minütiger Verspätung an und endete dafür aber auch entsprechend früh. Nach einer dreiviertel Stunde war klar: der Sachverständige Dr. Haag bleibt bei seinem Ergebnis, dass Hermann F. uneingeschränkt verhandlungsfähig sei.
Zwar hatte Haag diverse Gutachten aus der Zeit nach 1978 in der letzten Woche noch von der Kammer zugeschickt bekommen. Er behauptete jedoch schlankweg, dass darin keine Anhaltspunkte für Symptome aufzufinden seien, die von Bedeutung für das Vorliegen einer posttraumatischen Belastungsstörung sein könnten. Sehr verwunderlich. span>
Alle, die bei der Verlesung der alten Gutachten vor mehr als einem halben Jahr anwesend waren, konnten sich erinnern: sie waren voll davon. Ängste, Schlafstörungen, Panik und dergleichen mehr. Dr. Haag jedoch blieb bei seinem Ergebnis. Er verstieg sich sogar soweit, dass das erschreckende Erscheinungsbild von Hermann F. kurz nach der Explosion sich erfreulicher Weise schnell gebessert hätte. Von einer posttraumatischen Belastungsstörung sei nicht auszugehen. Und das alles ohne Hermann F. zu kennen und ihn jemals gesehen zu haben.
Alle Fragen, die Rechtsanwalt Hartmann in Bezug auf seine Qualifikation als Traumatologe stellte, musste er verneinen: keine Ausbildung, keine Lehrgänge in Bezug zur Traumatologie, gar nichts. Es würde aber seiner Meinung nach auch keine Rolle spielen, da die Fragestellung des Gerichts nicht auf eine posttraumatische Belastungsstörung hinausginge, sondern sich nur auf Fragen im Zusammenhang mit einer Epilepsie beziehen würde.
Die Vorsitzende Richterin teilte am Schluss der Verhandlung mit, dass Hermann F. auf den 6. August 2013 als Zeuge geladen würde.
Der Verhandlungstag am 09. Juli wurde aufgehoben. Der nächste Verhandlungstag ist der 12. Juli, aber erst um 14 Uhr. Dann gibt es ein paar Wochen Pause und es geht direkt danach mit der Vernehmung von Hermann Feiling am 6. August wieder weiter.