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Free Deniz: News aus dem Knast #2

Deniz K. sitzt nun schon seit über 2 ½ Monaten aufgrund eines völlig absurden und überzogenen Vorwurfs des versuchten Totschlags im Knast in Nürnberg.

Das Wichtigste vorab: Es geht Deniz den Umständen entsprechend gut.
Er ist nun schon seit einiger Zeit im „Normalvollzug“ – das heißt, er ist zusammen im Trakt mit Strafgefangenen, die bereits ein Urteil verbüßen.

Das ist besser als der U-Haft Trakt, in den man zuerst und bei kürzerer U-Haft kommt, weil er dort mehr Hofgang & Umschluss hat. Deniz hat inzwischen auch nen Fernseher und soll bald Bücher bestellen können. Ihm direkt Bücher zu schicken, ist aus irgendwelchen zweckfreien Gründen unmöglich; mensch muss diese ihm über Verlage oder Amazon bestellen lassen…

In dem Trakt sind wohl auch die Wärter ganz ok, jedenfalls gab es bislang keinen Zwischenfall mehr, wie zuletzt bei der Überführung aus Stuttgart.

Zeitweilig hat Deniz auch im Knast gearbeitet. Holz raspeln für sagenhafte 76 ct (!) die Stunde. Davon bekam er auch nur die Hälfte direkt, den Rest gibt’s als „Entlassungsgeld“. Zwar kann man mit der Arbeit die beschissene Passivität des Knastalltags durchbrechen, aber die Tätigkeit ist selten eintönig und die „Bezahlung“ ein Hohn.

Deniz erhält immer noch recht viel Solipost – letzte Woche kamen wieder ca. 50 Postkarten an.

Leute, schreibt ihm (oder anderen politischen Gefangenen) Diese Zeichen der Solidarität sind wichtig für die Menschen „drinnen“.
Wenn ihr noch nicht geschrieben habt, tut es; wenn schon, tut es nochmal.

Deniz fragt immer wieder nach, was „draußen“ so los ist. Also äußert nicht nur Solidarität, sondern teilt euch mit… berichtet, was passiert, etc. Klar, die Post wird von der Gegenseite gelesen; das macht die Kommunikation schwierig und ihr müsst darauf achten, niemanden in Schwierigkeiten zu bringen. Fragt im Zweifel örtliche Anti-Rep Strukturen, was ok ist, zu schreiben.

Ansonsten bekommt Deniz über Umwege mit, was alles an Solidaritätsaktionen läuft. Er und auch wir vom Solikomitee bedanken uns dafür.
Jede Aktion – mag sie noch so klein sein – zeigt (auch der Gegenseite):
Sie haben nun zwar einen in die Mangel genommen, aber gemeint fühlen sich richtig viele.
Egal, welche politische Strömung, egal welche Herkunft oder Nation, egal welches Alter oder Geschlecht – Wir alle sind Deniz K.!