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Hände weg vom Infoladen!

Das Soziale Zentrum/ der Infoladen Magdeburg, Puschkinstraße 20 erhält fristlose Kündigung
Der Infoladen in Magdeburg- Stadtfeld hat kurz vor Weihnachten die fristlose Kündigung vom Hausverwalter (Stadtpalais Berlin, Potsdamer Straße. 98, 10785 Berlin) erhalten. Laut Schreiben und ohne Nennung von Gründen sollen unsere Räumlichkeiten bis 31.März 2016 geräumt sein.

Der Anlass für die Kündigung ist offensichtlich der Verkauf durch die Immotus GmbH an einen neuen Eigentümer. Bezeichnender Weise ist sie nur schriftlich erreichbar, es handelt sich dabei um eines jener Unternehmen, mit deren Hilfe Kapitalisten sowohl ihre Eigentumsverhältnisse verschleiern als auch kurzfristige Profite realisieren.

 

Nach dem das Haus mit Hilfe öffentlicher Gelder ( Energetische Sanierung) saniert wurde, änderte sich die Situation für die Mieter/innen und Nutzer/innen des Infoladens schlagartig.
Unbezahlbare Mieten, ständige Versuche der Reglementierung durch die Hausverwaltung und der Verlust von kollektiv genutzten Räumlichkeiten, wie einem Sportraum, einer Werkstatt und Schlafplätze für dauerhafte oder zeitweilig obdachlose Menschen.
Das soziale Zentrum/ der Infoladen entstand 2008 aus dem Bedürfnis von Gruppen und Einzelpersonen ihrer antikapitalistischen Praxis einen kulturellen, sozialen und politischen Raum zu geben.
Inzwischen ist das Soziale Zentrum/ der Infoladen fest verankert im Stadtteilkampf und wird überwiegend von proletarischen Jugendlichen und Jugendlichen mit subkulturellen Hintergrund genutzt. Regelmäßige Veranstaltungen und die Voxü ( Voxü – Volksküche), gemeinsames Kochen zum Selbstkostenpreis, gehören ebenso wie die Fahrradwerkstatt zum Alltag im Sozialen Zentrum. In der Fahrradwerkstatt können Flüchtlinge sich Fahrräder, die von Bürger/innen gespendet werden, zusammen montieren und funktionstüchtig machen.

Dieser konkrete Verdrängungsversuch war mit Blick auf die Entwicklung letztlich absehbar und stellt einen neuen Angriff gegen uns dar, den es gilt auch entsprechend zu beantworten. Von daher wollen wir nicht jammern, sondern die Verteidigung unseres Ladens gemeinsam angehen.
Wir werden das Soziale Zentrum besetzen und so die Investitionsträume zum Platzen bringen. Wir werden für die Erhaltung unseres Sozialen Zentrums in Stadtfeld kämpfen.
Wir rufen dazu auf, den Infoladen mit den verschiedensten Formen zu verteidigen und den Preis für eine Räumung in die Höhe zu treiben. Lasst uns unsere Wut und unseren Widerstand gegen die Kapitalinteressen und ihren Profiteuren zum Ausdruck bringen. In diesem Sinne:

Hände weg vom Sozialen Zentrum/ Infoladen!
Selbstverwaltete Räume erkämpfen und erhalten!
Schluss mit Mietsteigerungen und Vermieterterror!
Für die Enteignung und Kollektivierung der Häuser und Betriebe!
Kein Tag ohne soziale Freiräume! Miete runter – Löhne rauf!