‚If we cannot live as people, we will at least try to die like men.‘

Anlässlich des 40. Jahrestages der Knastrevolte in Attica dokumentieren wir hier einen Text von „against repression against prisons (a.r.a.p.)“.

‚We are men! We are not beasts and do not intend to be beaten or driven as such.
The entire prison population has set forth to change forever the ruthless brutalization and disregard for the lives of prisoners here and throughout the United States.‘
– Attica Gefangener Elliot Barkley-

‚If we cannot live as people, we will at least try to die like men.‘
-Attica Gefangener Charles Horatio Crowley-

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40. Jahrestag des Gefängnisaufstands in Attica am 9. September 1971

Mit diesen Worten klagten Gefangene die unhaltbaren Zustände im Staatsgefängnis Attica im Norden des Bundesstaates New York an. Am 9. September 1971 entschlossen über 1.200 Gefangene sich an einem Gefängnisaufstand zu beteiligen. Gefordert wurden Ausbildungsprogramme, medizinische Grundversorgung, das Ende von Zensur, genießbares Essen, religiöse Freiräume, Einstellung von afroamerikanischem und Spanisch sprechendem Gefängnispersonal und Straffreiheit für Zeit während der Rebellion. 38 Wärter des Gefängnisses wurden im Laufe der Rebellion als Geiseln genommen.

Vier Tage später – am 13. September 1971 – wurde der Gefängnisaufstand vom Staate New York brutal und blutig niedergeschlagen. Über 500 State Troopers stürmten bewaffnet mit Schrotflinten, Gewehren, Pistolen und Knüppeln den besetzten Block D des Attica Gefängnisses, der vorher mit Tränengasgranaten aus Helikoptern beschossen wurde. In den Berichten der Gefangenen wird geschildert, dass die stürmenden Einheiten auf alles schossen, was sich bewegte. Die von einer Untersuchungskommission als ’staatliche Gewaltorgie‘ bezeichnete Erstürmung dauerte nahezu eine Stunde und das Ergebnis waren 32 erschossene Gefangene, 10 getötete Geiseln und 83 schwer verletzte Gefangene. Der Wärter William E. Quinn wurde zu Beginn der Rebellion schwer verletzt und verstarb zwei Tage später im Krankenhaus. Anschließend wurden die meisten der Gefangenen von Staatsbeamten schwer gefoltert.

Die Hintergründe

Die Geschehnisse in der Haftanstalt Attica gingen in die Geschichte des Widerstands in den USA als einem der am besten organisierten Gefängnisaufstände ein. Während von Seiten einzelner Staatsakteure dies auf der Überzeugung beruhte, es handele sich um eine angeblich lange im Voraus geplante und vorbereitete Rebellion, betonen ehemalige Gefangene die Spontaneität des Ausbruchs und den hohen Grad der Organisation während des Aufstands. Während die Gefangenen Attica unter ihrer Kontrolle hatten, wurde in den vier Tagen Gruppen gebildet, die für die Besorgung von Essen, für die Bewachung und den Schutz der Geiseln verantwortlich war und ein Verhandlungsteam wurde gewählt, das mit dem Mediatoren und dem Bevollmächtigten für Gefängnisse des Staates New York Russell G. Oswald Gespräche führten.

Attica war für die schlechte Behandlung von Gefangenen berüchtigt. Bereits Monate vor der Rebellion wurde von Gefangenenvertretern versucht, über bessere Bedingungen in der Strafanstalt mit der Gefängnisleitung zu verhandeln. Mit einer Kapazität für eigentlich 1.600 Gefangenen war Attica mit einer Anzahl von mehr als 2.000 Gefangenen überbelegt. Über ie Zusammensetzung der Häftlingspopulation existieren in den Medien unterschiedliche Angaben. So schwankt der Anteil der Afroamerikaner zwischen 54% bis 85%. Der Anteil der Puertoricaner wird mit 7% angegeben. Übereinstimmung besteht allerdings darin, dass 100% der Wärter Weiße waren.

Die Gefangenen mussten in den Zellen 14 bis 16 Stunden verbringen, der Lohn für Arbeit betrug 20 Cent bis 1 Dollar pro Arbeitstag, einmal in der Woche durfte geduscht werden und eine Seife und eine Rolle Toilettenpapier im Monat stand jedem Gefangenen zu. Darüber hinaus waren Zensur und Vorenthaltung von Briefen sowie die Behinderung weiterer Kontakte üblich. Die Möglichkeit von Besuchen war stark beschränkt, nur wenige Bücher konnten ausgeliehen werden und der Zugang zu Bildung gestaltete sich schwierig. Die medizinische Versorgung und Verpflegung war unter allen Standards. Die Attica Liberation Front, die gewählte Gefangenenvertretung, übergab noch im Mai 1971 eine Liste mit Forderungen dem für die Aufsicht von Gefängnissen zuständigen Oswald. Oswald ließ den Häftlingen per Tonband ausrichten, dass für Reformen noch nicht die richtige Zeit wäre.

In einer Zeit in der Proteste gegen den Krieg in Vietnam und die Bewegung für Rechte von Gefangenen stark war, war der Auslöser für die Rebellion die Ermordung des schwarzen Aktivisten George Jackson im California State Prison am 21. August 1971. Als Protest stellten sich die Gefangenen am nächsten Morgen beim Frühstück in zwei Reihen auf. Alle trugen schwarze Armbinden und machten einen Hungerstreik.

In dieser politisierten Stimmung brach am 9. September die eigentliche Rebellion dadurch aus, dass ein Wärter die aus dem Speisesaal kommenden Gefangenen den Zugang zum Hof verweigerte. Dem Wärter wurde der Knüppel abgenommen, weitere Wärter wurden ebenfalls entwaffnet und in Zellen gesperrt. Überall wurden Posten mit Gefangenen aufgestellt, die Werkstätten übernommen und Gefangene aus ihrer Einzelhaft befreit. Die Geiseln wurden von Wächter bewacht, es wurden Gruppen gebildet, die für die Organisation von Essen zuständig waren und die Attica Brothers bildeten ein Team, das die Verhandlungen mit Oswald und Vertretern des Beobachtungskomitees regelte und eine Erklärung nach draußen abgab.

Das Beobachtungskomitee bzw. Mediationsteam bestand aus Vertretern unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen, die bedeutend waren für die damaligen politischen Kämpfe und die sich für soziale Reformen und die Anerkennung religiöser Überzeugungen einsetzten Im Beobachtungsteam waren Afroamerikanische Senatsabgeordnete, die Reformen in Gefängnissen unterstützten, radikale Bürgerrechtsanwälte wie William Kunstler, die puertoricanische nationalistische Bewegung Young Lords, Black Panther, die Nation of Islam vertreten durch Louis Farakhan und Journalisten verschiedener Zeiten wie die New York Times. Das Mediationsteam war eine Forderung der Gefangenen, um der Öffentlichkeit ihre Meinungen und Sichtweisen der Geschehnisse übermittelten zu können.

Niederschlagung des Aufstands

Am 13. September gab der damalige Gouverneur Nelson Rockefeller den Befehl Attica gewaltsam einzunehmen. Behauptungen, die Geiseln seien von Gefangenen gefoltert und getötet worden, wurden durch die gerichtsmedizinischen Untersuchungen widerlegt. Bis auf den Wärter William E. Quinn wurden alle Geiseln durch Schüsse der Staatsgewalt getötet. Die Gefangenen besaßen keine Schusswaffen. So wird berichtet, dass die State Troopers von Zelle zu Zelle gingen und mit Maschinenpistolen einfach drauf los schossen. Berüchtigt ist Attica auch für die Exzesse nach der Erstürmung des besetzten Geländes. Tagelang wurden die Gefangenen von den Wärtern verprügelt und misshandelt.

Die staatliche Untersuchungskommission geleitet von Dean Robert McKay kam zum Ergebnis, dass die Niederschlagung des Aufstands unverhältnismäßig gewesen sei und die State Troopers wurden beschuldigt, bei der Erstürmung extreme Gewaltorgien verübt zu haben. Rockefeller wurde in dem Bericht kritisiert, nicht persönlich erschienen zu sein und dass er keine Alternative in Erwägung gezogen habe, den Konflikt zu lösen.

Gegen mehrere Gefangene wurden Prozesse geführt. Zwei Gefangene wurden für den Tod des Wärters Quinn verurteilt. Auch gegen die an der Erstürmung des Gefängnishofes beteiligten State Troopers wurden Ermittlungen geführt. Die meisten Verfahren wurden eingestellt. 1976 erließ der Govenor Carey eine Begnadigung für alle an der Revolte und der Erstürmung Beteiligter. Von 1974 bis 2000 führten die Gefangenen und ihre Angehörigen Entschädigungsprozesse. Im Jahr 2000 wurde den 1.281 Gefangenen bzw. ihren Angehörigen eine Schadensersatzsumme von 8 Mio. Dollar und im Jahre 2005 den 32 Geiseln bzw. ihren Angehörigen 12 Mio. Dollar an Entschädigung zugesprochen.

Es gab viele Solidaritätsaktionen und Demonstrationen für die Gefangenen in Attica. Eine davon war der Anschlag am 17. September 1971 der Weather Underground auf das Department of Corrections in New York. Attica ist bis heute ein wichtiger Bezugspunkt der Kämpfe für die Rechte von Gefangenen in den USA. Auch in den aktuellen Auseinandersetzungen und Hungerstreiks in Kalifornien, dem Arbeitsstreik Georgia und Lucasville in Ohio zitierten die Gefangenen die Forderungen und politischen Statements der rebellierenden Männer in Attica.

Im folgenden nennen wir die Namen der in Attica ermordeten Gefangenen und Geiseln. Für die Geiseln wurde ein Gedenkstein vor dem Knast Attica errichtet. Es gibt keinen Gedenkort für die ermordeten Gefangenen.
In Gedenken an die ermordeten Menschen in Attica:

William Allen
Elliott (L.D.) Barkley
John B. Barnes
Edward Cunningham (Geisel)
John J. D’Arcangelo (Geisel)
Bernard Davis
Allen Durham
Willie Fuller
Melvin D. Gray
Elmer G. Hardie (Geisel)
Robert J. Henigan
Kenneth E. Hess
Thomas B. Hicks
Emanuel Johnson
Herbert W. Jones Jr. (Geisel)
Richard J. Lewis (Geisel)
Charles Lundy
Kenneth B. Malloy
Gidell Martin
William B. McKinney
Lorenzo McNeil
Samuel Melville
Edward R. Menefee
Jose Mentijo
Milton Menyweather
John G. Monteleone (Geisel)
Richard Moore
Carlos Prescott
Michael Privitiera
William E. Quinn (Geisel)
Raymond Rivera
James B. Robinson
Santiago Santos
Barry J. Schwartz
Harold Thomas
Carl Valone (Geisel)
Rafael Vasquez
Melvin Ware
Elon F. Werner (Geisel)
Ronald Werner (Geisel)
Willie West
Harrison Whalen (Geisel)
Alfred Williams

against repression against prisons (a.r.a.p.)

Am 9. September 1971 begann im Staatsgefängnis Attica im Bundesstaat New York eine Knastrevolte an der sich über 1.200 Gefangene Beteiligten.
Am 13. September wurde der Aufstand blutig niedergeschlagen.
Attica ist bis heute für viele Menschen innerhalb der Knäste ein wichtiger Bezugspunkt und ist ein Teil der Geschichte des revolutionären Widerstandes in den USA.

‚We are men! We are not beasts and do
not intend to be beaten or driven as such.
The entire prison population has set forth
to change forever the ruthless brutalization
and disregard for the lives of prisoners
here and throughout the United States.‘
– Attica Gefangener Elliot Barkley-

‚If we cannot live as people, we will at least try to die like men.‘
-Attica Gefangener Charles Horatio Crowley-

40. Jahrestag des Gefängnisaufstands in Attica am 9. September 1971

Mit diesen Worten klagten Gefangene die unhaltbaren Zustände im Staatsgefängnis Attica im Norden des Bundesstaates New York an. Am 9. September 1971 entschlossen über 1.200 Gefangene sich an einem Gefängnisaufstand zu beteiligen. Gefordert wurden Ausbildungsprogramme, medizinische Grundversorgung, das Ende von Zensur, genießbares Essen, religiöse Freiräume, Einstellung von afroamerikanischem und Spanisch sprechendem Gefängnispersonal und Straffreiheit für Zeit während der Rebellion. 38 Wärter des Gefängnisses wurden im Laufe der Rebellion als Geiseln genommen.

Vier Tage später – am 13. September 1971 – wurde der Gefängnisaufstand vom Staate New York brutal und blutig niedergeschlagen. Über 500 State Troopers stürmten bewaffnet mit Schrotflinten, Gewehren, Pistolen und Knüppeln den besetzten Block D des Attica Gefängnisses, der vorher mit Tränengasgranaten aus Helikoptern beschossen wurde. In den Berichten der Gefangenen wird geschildert, dass die stürmenden Einheiten auf alles schossen, was sich bewegte. Die von einer Untersuchungskommission als ’staatliche Gewaltorgie‘ bezeichnete Erstürmung dauerte nahezu eine Stunde und das Ergebnis waren 32 erschossene Gefangene, 10 getötete Geiseln und 83 schwer verletzte Gefangene. Der Wärter William E. Quinn wurde zu Beginn der Rebellion schwer verletzt und verstarb zwei Tage später im Krankenhaus. Anschließend wurden die meisten der Gefangenen von Staatsbeamten schwer gefoltert.

Die Hintergründe
Die Geschehnisse in der Haftanstalt Attica gingen in die Geschichte des Widerstands in den USA als einem der am besten organisierten Gefängnisaufstände ein. Während von Seiten einzelner Staatsakteure dies auf der Überzeugung beruhte, es handele sich um eine angeblich lange im Voraus geplante und vorbereitete Rebellion, betonen ehemalige Gefangene die Spontaneität des Ausbruchs und den hohen Grad der Organisation während des Aufstands. Während die Gefangenen Attica unter ihrer Kontrolle hatten, wurde in den vier Tagen Gruppen gebildet, die für die Besorgung von Essen, für die Bewachung und den Schutz der Geiseln verantwortlich war und ein Verhandlungsteam wurde gewählt, das mit dem Mediatoren und dem Bevollmächtigten für Gefängnisse des Staates New York Russell G. Oswald Gespräche führten.

Attica war für die schlechte Behandlung von Gefangenen berüchtigt. Bereits Monate vor der Rebellion wurde von Gefangenenvertretern versucht, über bessere Bedingungen in der Strafanstalt mit der Gefängnisleitung zu verhandeln. Mit einer Kapazität für eigentlich 1.600 Gefangenen war Attica mit einer Anzahl von mehr als 2.000 Gefangenen überbelegt. Über ie Zusammensetzung der Häftlingspopulation existieren in den Medien unterschiedliche Angaben. So schwankt der Anteil der Afroamerikaner zwischen 54% bis 85%. Der Anteil der Puertoricaner wird mit 7% angegeben. Übereinstimmung besteht allerdings darin, dass 100% der Wärter Weiße waren.

Die Gefangenen mussten in den Zellen 14 bis 16 Stunden verbringen, der Lohn für Arbeit betrug 20 Cent bis 1 Dollar pro Arbeitstag, einmal in der Woche durfte geduscht werden und eine Seife und eine Rolle Toilettenpapier im Monat stand jedem Gefangenen zu. Darüber hinaus waren Zensur und Vorenthaltung von Briefen sowie die Behinderung weiterer Kontakte üblich. Die Möglichkeit von Besuchen war stark beschränkt, nur wenige Bücher konnten ausgeliehen werden und der Zugang zu Bildung gestaltete sich schwierig. Die medizinische Versorgung und Verpflegung war unter allen Standards. Die Attica Liberation Front, die gewählte Gefangenenvertretung, übergab noch im Mai 1971 eine Liste mit Forderungen dem für die Aufsicht von Gefängnissen zuständigen Oswald. Oswald ließ den Häftlingen per Tonband ausrichten, dass für Reformen noch nicht die richtige Zeit wäre.

In einer Zeit in der Proteste gegen den Krieg in Vietnam und die Bewegung für Rechte von Gefangenen stark war, war der Auslöser für die Rebellion die Ermordung des schwarzen Aktivisten George Jackson im California State Prison am 21. August 1971. Als Protest stellten sich die Gefangenen am nächsten Morgen beim Frühstück in zwei Reihen auf. Alle trugen schwarze Armbinden und machten einen Hungerstreik.

In dieser politisierten Stimmung brach am 9. September die eigentliche Rebellion dadurch aus, dass ein Wärter die aus dem Speisesaal kommenden Gefangenen den Zugang zum Hof verweigerte. Dem Wärter wurde der Knüppel abgenommen, weitere Wärter wurden ebenfalls entwaffnet und in Zellen gesperrt. Überall wurden Posten mit Gefangenen aufgestellt, die Werkstätten übernommen und Gefangene aus ihrer Einzelhaft befreit. Die Geiseln wurden von Wächter bewacht, es wurden Gruppen gebildet, die für die Organisation von Essen zuständig waren und die Attica Brothers bildeten ein Team, das die Verhandlungen mit Oswald und Vertretern des Beobachtungskomitees regelte und eine Erklärung nach draußen abgab.

Das Beobachtungskomitee bzw. Mediationsteam bestand aus Vertretern unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen, die bedeutend waren für die damaligen politischen Kämpfe und die sich für soziale Reformen und die Anerkennung religiöser Überzeugungen einsetzten Im Beobachtungsteam waren Afroamerikanische Senatsabgeordnete, die Reformen in Gefängnissen unterstützten, radikale Bürgerrechtsanwälte wie William Kunstler, die puertoricanische nationalistische Bewegung Young Lords, Black Panther, die Nation of Islam vertreten durch Louis Farakhan und Journalisten verschiedener Zeiten wie die New York Times. Das Mediationsteam war eine Forderung der Gefangenen, um der Öffentlichkeit ihre Meinungen und Sichtweisen der Geschehnisse übermittelten zu können.

Niederschlagung des Aufstands
Am 13. September gab der damalige Gouverneur Nelson Rockefeller den Befehl Attica gewaltsam einzunehmen. Behauptungen, die Geiseln seien von Gefangenen gefoltert und getötet worden, wurden durch die gerichtsmedizinischen Untersuchungen widerlegt. Bis auf den Wärter William E. Quinn wurden alle Geiseln durch Schüsse der Staatsgewalt getötet. Die Gefangenen besaßen keine Schusswaffen. So wird berichtet, dass die State Troopers von Zelle zu Zelle gingen und mit Maschinenpistolen einfach drauf los schossen. Berüchtigt ist Attica auch für die Exzesse nach der Erstürmung des besetzten Geländes. Tagelang wurden die Gefangenen von den Wärtern verprügelt und misshandelt.

Die staatliche Untersuchungskommission geleitet von Dean Robert McKay kam zum Ergebnis, dass die Niederschlagung des Aufstands unverhältnismäßig gewesen sei und die State Troopers wurden beschuldigt, bei der Erstürmung extreme Gewaltorgien verübt zu haben. Rockefeller wurde in dem Bericht kritisiert, nicht persönlich erschienen zu sein und dass er keine Alternative in Erwägung gezogen habe, den Konflikt zu lösen.

Gegen mehrere Gefangene wurden Prozesse geführt. Zwei Gefangene wurden für den Tod des Wärters Quinn verurteilt. Auch gegen die an der Erstürmung des Gefängnishofes beteiligten State Troopers wurden Ermittlungen geführt. Die meisten Verfahren wurden eingestellt. 1976 erließ der Govenor Carey eine Begnadigung für alle an der Revolte und der Erstürmung Beteiligter. Von 1974 bis 2000 führten die Gefangenen und ihre Angehörigen Entschädigungsprozesse. Im Jahr 2000 wurde den 1.281 Gefangenen bzw. ihren Angehörigen eine Schadensersatzsumme von 8 Mio. Dollar und im Jahre 2005 den 32 Geiseln bzw. ihren Angehörigen 12 Mio. Dollar an Entschädigung zugesprochen.

Es gab viele Solidaritätsaktionen und Demonstrationen für die Gefangenen in Attica. Eine davon war der Anschlag am 17. September 1971 der Weather Underground auf das Department of Corrections in New York. Attica ist bis heute ein wichtiger Bezugspunkt der Kämpfe für die Rechte von Gefangenen in den USA. Auch in den aktuellen Auseinandersetzungen und Hungerstreiks in Kalifornien, dem Arbeitsstreik Georgia und Lucasville in Ohio zitierten die Gefangenen die Forderungen und politischen Statements der rebellierenden Männer in Attica.

Im folgenden nennen wir die Namen der in Attica ermordeten Gefangenen und Geiseln. Für die Geiseln wurde ein Gedenkstein vor dem Knast Attica errichtet. Es gibt keinen Gedenkort für die ermordeten Gefangenen.
In Gedenken an die ermordeten Menschen in Attica:

William Allen
Elliott (L.D.) Barkley
John B. Barnes
Edward Cunningham (Geisel)
John J. D’Arcangelo (Geisel)
Bernard Davis
Allen Durham
Willie Fuller
Melvin D. Gray
Elmer G. Hardie (Geisel)
Robert J. Henigan
Kenneth E. Hess
Thomas B. Hicks
Emanuel Johnson
Herbert W. Jones Jr. (Geisel)
Richard J. Lewis (Geisel)
Charles Lundy
Kenneth B. Malloy
Gidell Martin
William B. McKinney
Lorenzo McNeil
Samuel Melville
Edward R. Menefee
Jose Mentijo
Milton Menyweather
John G. Monteleone (Geisel)
Richard Moore
Carlos Prescott
Michael Privitiera
William E. Quinn (Geisel)
Raymond Rivera
James B. Robinson
Santiago Santos
Barry J. Schwartz
Harold Thomas
Carl Valone (Geisel)
Rafael Vasquez
Melvin Ware
Elon F. Werner (Geisel)
Ronald Werner (Geisel)
Willie West
Harrison Whalen (Geisel)
Alfred Williams