taksimyuruyus4

[Istanbul] UnterstützerInnen der Zeitschrift Yürüyüs überwinden Barrikaden in Taksim

Die sozialistische Zeitschrift Yürüyüs, die sich auf eine Publikationsgeschichte seit der türkischen Militärkdiktatur in den 80ern beruft und die trotz jeglicher Repression weiterveröffentlicht, versucht derzeit mit ihrer Kampagne „Lasst uns Yürüyüs lesen und sie an die LeserInnen bringen, für Brot, Gerechtigkeit und Freiheit“ in den Straßen Istanbuls und landesweit auf sich aufmerksam zu machen.

Am 25. Januar versammelten sich um 15:00 Uhr Dutzende LeserInnen und VerteilerInnen der Zeitschrift mit Yürüyüs-Umhängen vor der Moschee im Istanbuler Stadtteil Sisli.

Es wurde getanzt, agitiert und interessiert anhaltende PassantInnen wurden mit der Zeitschrift bekannt gemacht.

Mit lautstarken Reden wurde der Inhalt der Zeitschrift wiedergegeben: „Die kollaborierende AKP transportiert Waffen in Lastwägen, um die syrische Bevölkerung zu ermorden. Yürüyüs druckt die Wahrheit. Lesen wir Yürüyüs für Brot, Gerechtigkeit und Freiheit… In den Gefängnissen wird gefoltert. Die AKP foltert unsere Kinder, die Yürüyüs schreibt die Wahrheit. Yürüyüs ist die gerechte Stimme des Volkes. Sie ist eine wöchentliche revolutionäre Presse. Sie schreibt über jene, die in Schuhschachteln das Geld der Bevölkerung stehlen. Weder AKP noch Sekten, in diesem Land herrscht Armut… Yürüyüs ist die Stimme Engins, Ferhats, Irfans. (Anm.: Engin und Irfan wurden beim Verteilen der Yürüyüys unter Folter ermordet, Ferhat sitzt seit einem gezielten Schuss der Polizei im Rollstuhl).

In der Abide-i-Hürriyet Straße wurden PassantInnen auf beiden Straßenseiten mit der Zeitschrift bekannt gemacht. Viele Menschen schenkten der Initiative ein freundliches Lächeln, andere erwarben die Zeitschrift und unterstützten sie mit Beifall.

Schritt für Schritt kam die Gruppe von Yürüyüs-VerteilerInnen dem Taksim-Platz näher. Am Gezi Park vorbei wurde der Taksim Platz betreten. Vor dem Taksim-Denkmal vorbei marschierten sie Richtung Istiklal Straße.

In der Istiklal Straße angekommen, eilten Einsatzkräfte der Polizei, um der Demonstration mit Barrikaden den Weg zu versperren. Diese wurden dort ebenfalls mit lautstarken Reden bloßgestellt.

„Jene, die Engin Ceber ermordet haben und Ferhat Gercek verkrüppelten, versuchen uns nun am Verteilen der Zeitschrift zu hindern, indem sie Barrikaden errichten“ hieß es. Anschließend versuchte man die Barrikaden wegzudrängen. Es gab ein erneutes Gespräch mit der Polizei, bei dem erklärt wurde, dass man die Zeitschrift in der Istiklal Straße und vor dem Galatasaray Gymnasium vertreilen will. Die bloßgestellten Polizeikräfte gaben angesichts  dieser Entschlossenheit auf und öffneten den Weg.

Mit Sprechchören wurde der Marsch fortgesetzt und die Yürüyüs-VerteilerInnen erhielten riesigen Applaus. Solidarität kam auf der gesamten Istiklal Straße zum Ausdruck.

Vor dem Galatasaray Gymnasium wurde erneut Halay getanzt und das Fazit: 45 Personen hatten 200 Zeitschriften an ihrer LeserInnen verteilt.

n

Video von der Aktion:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ygdZV0QGnNY

taksimyuruyus5taksimyuruyus6