April 2016: Protest vor Gouverneursbüro für medizinische Versorgung für Mumia und alle erkrankten Gefangenen
In den ersten Junitagen hatte Mumia Abu-Jamals Verteidgung nochmals Gelegenheit, weitere Akten zu seiner Klage wg. medizinischer Vernachlässigung gegen den Leiter der Gefängnisbehörde von Pennsylvania, Kerestes vor dem US District Court Richter Robert Mariani einzureichen.
Hintergrund der Klage ist die Tatsache, dass Mumia (und ca. 10.000 weitere Gefangene im US Bundesstaat) keine medizinische Behandlung gegen Hepatitis-C erhalten, obwohl die Krankheit in Haft offen ausgebrochen ist. Mumia hat bereits Schäden an seiner Leber und weitere starke gesundheitliche Probleme als Folge der unbehandelten Hepatitis-C erlitten. Im Frühjahr 2015 wäre er beinahe an einer ebenfalls bis dahin unbehandelten Diabetes (Typ II) gestorben und konnte nur aufgrund massiven Druckes seiner Mitgefangenen und der länderübergreifenden Solidaritätsbewegung eine Behandlung durchsetzen.
Mit einer gerichtlichen Entscheidung in der Frage um Hepatitis-C Behandlung ist laut Noelle Hanrahan von Prison Radio sehr bald zu rechnen. Der Ausgang dieser Klage wird sicherlich Präzidenscharakter für viele weitere Gefangene haben. Ein längerer Gang durch Instanzen scheint vorprogrammiert, weil der Staat sich entschieden weigert, Verantwortung für die unter seiner Obhut erkrankten Gefangenen zu übernehmen und die Kosten scheut, welche der Pharma Konzern Gilead für die Behandlung verlangt (ca. 80.000 US-$ pro Patient*in).
Neben dem laufenden Präsidentschaftswahlkampf beginnen kurz nach dem US Nationalfeiertag am 4. Juli dort die Sommerferien, so dass Nachrichten über mögliche Proteste von Gefangenen und Angehörigen nur sehr begrenzt wahrgenommen werden. Umso wichtiger könnte es daher in den Sommermonaten werden, kritische und solidarische Öffentlichkeit herzustellen.
FREE MUMIA Berlin