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Nürnberg: 18.03.2021 – Nachbericht

Während gestern in ganz Deutschland Genoss*innen auf den Beinen waren, um wie in Stuttgart gegen Repression zu demonstrieren (1.500 Teilnehmer), in Frankfurt Newroz zu feiern (ebenfalls 1.500), waren wir ebenfalls auf der Straße. Begonnen hat unsere Kundgebung auf dem Jamnitzer Platz, dem Schauplatz zahlreicher Bullenschikanen und unseres Widerstandes. Dort bauten wir dann auch unsere Kundgebung auf, immer unter dem wachsamen Blick unserer „Freunde und Helfer“.

Das schöne Wetter lockte nämlich nicht nur Anwohner*innen und Passant*innen, sondern auch das bayrische USK an, dass alle Zufahrtsstraße kontrollierte und mit etwa 150-200 Beamten die Nachbarschaft belästigte und zahllose Parkplätze besetzte. Oder auch Plätze die keine sind, wie das Basketballfeld des Jamnitzer Platzes, damit auch niemand auf die Idee kommt seinem legitimen Recht auf sportliche Betätigung nachzugehen. Wie heißt es doch so schön, die bayrische Polizei gibt es – die bayrische Polizei nimmt es.

Stören ließen wir uns davon jedenfalls nicht und waren ab 14 Uhr startbereit, Neben unseres Infomaterialen, den schönen Jamnitzer No Cops – No Stress Solishirts, hatten wir auch eine Gefangenen Schreibwerkstatt aufgebaut. Dort konnten nicht nur Postkarten für die Gefangenen geschrieben werden, sondern sich auch über die Anklagen und Haftbedingungen der Genoss*innen informiert werden.

Nach einigen Reden zur Repression in Nürnberg, wie der Jamnitzer Prozesse, dem Verfahren rund um Banu und der Schicksale der kurdischen Genossen Yilmaz Acil und Mustafa Tuzak, ließen wir den Blick Richtung bundesweiter und internationaler Repression schweifen. So wurden zahlreiche Grußworte aus anderen Städten wie Frankfurt, Hamburg, Leipzig und Stuttgart verlesen, in denen zeitgleich Veranstaltungen stattfanden. Dies war uns als Ausdruck des gemeinsamen Kampfes gegen Repression besonders wichtig.

Weiterhin berichteten einige Redner*innen von der Repression in anderen Ländern wie in Kurdistan und der Türkei. Höhepunkt hier war sicherlich der Brief einer gefangenen kurdischen Genossin aus der Türkei, die sich im Hungerstreik befindet und uns vom Kampf in den türkischen Gefängnissen berichten wollte.

Während der Kundgebung wurde daher häufig die Freiheit der Gefangenen gefordert, die Internationale Solidarität hochgehalten und der Klassenjustiz weitergehender Widerstand angekündigt.

Alles in allem ein erfolgreicher Tag mit einer gut besuchten Kundgebung von etwa 120 Teilnehmer*innen verteilt über den gesamten Zeitraum, trotz zahlreicher anderer Veranstaltungen.

Beendet haben wir die Kundgebung mit einem Soliphoto, welches wir Euch nicht vorenthalten wollen. Alle Reden und weitere Photos werden wir zeitnah hier veröffentlichen.

Eines steht fest, wir kommen wieder. Keine Frage!

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die zahlreichen unterstützenden Strukturen und Genoss*innen von AGEB, Jamnitzer Solikreis, Medya Volkshaus.

Auf einen kämpferischen 18.03. Auf ein kämpferisches Jahr 2021.

Unsere gefangenen Freunde vergessen wir nicht.
21. März 2021 | Rote Hilfe – OG Nürnberg

https://www.redside.tk/2021/03/21/18-03-2021-nachbericht/