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Nürnberg: 250 Menschen auf Demonstration gegen Repression – Hanna in U-Haft

Am Montagabend demonstrierten in Nürnberg Gostenhof spontan über 250 Menschen gegen die Festnahme einer Aktivistin. Diese erfolgte im Anschluss einer sieben stündigen Hausdurchsuchung am selben Tag. Der Antifaschistin wird vorgeworfen, sich an einer Demonstration gegen Faschisten in Ungarn beteiligt zu haben. Die Bundesstaatsanwaltschaft konstruiert wegen Ausschreitungen im Zusammenhang mit den Protesten in Budapest eine kriminelle Vereinigung, der die Nürnbergerin angehören soll.

Die Kundgebung im Viertel Gostenhof startete um 19 Uhr. In Redebeiträgen wurde die Freilassung der Antifaschistin und aller anderen Beschuldigten im sogenannten Budapestverfahren gefordert. Besonders kritisch ist die drohende Auslieferung von Linken nach Ungarn, gegen die sich bereits ein breites, bundesweites Bündnis ausspricht.

„Antifaschistischer Widerstand ist immer legitim – besonders, wenn es gegen ein faschistisches Heldengedenken geht, wo alte und neue Nazis die Wehrmacht verherrlichten.“ betont Alex Schmidt vom Solikreis Nürnberg mit Verweis auf die Proteste in Budapest.

Gegen 20 Uhr liefen in Gostenhof 250 linke Demonstrierende los. Mit Parolen wie: „Ob auf der Straße, oder vor Gericht – Antifa bleibt notwendig!“, „Freiheit für Hanna – ACAB“ drückten sie ihre Solidarität mit Hanna und ihren Unmut über den Polizeieinsatz aus. Lautstark zog die Demonstration durch Gostenhof und machte auf ihr Anliegen aufmerksam.

Gleichzeitig entschied der Haftrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe, dass Hanna in Untersuchungshaft genommen wird. Auch in Karlsruhe demonstrierten zahlreiche Menschen ihre Solidarität mit der Antifaschistin.

Alex Schmidt: „Nach den skandalösen Hausdurchsuchungen im Oktober letzten Jahres wegen linker Graffiti zeigt der deutsche Staat auch heute wieder, wo der Feind steht – nämlich links.

Während sich Faschisten zunehmend bewaffnen, wird ihnen sowohl in Ungarn als auch in Deutschland weitgehend freie Hand gelassen, Linke hingegen rigoros bekämpft. Eine linke Bewegung, die sich gegen Krieg, Faschismus und Sozialabbau stark macht, ist besonders in diesen unsicheren Zeiten dem Staat ein Dorn im Auge.“

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