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Tausende protestieren im Rahmen des „Palestine Prisoners Day“

Vergangenen Montag kam es im Rahmen des „Palestine Prisoners Day“ zu einer Welle von Protesten im Westjordanland und im Gazastreifen. Außerdem wurde Verwaltungshäftling Khader Adnan, der sich zwischen Dezember und Februar in einem 66-tägigen Hungerstreik befand, freigelassen. Im Februar kam es zu einem Deal, der die Freilassung Adnans vorsah.

Am Montagmorgen versammelten sich Hunderte von Menschen auf dem Arafat Square in Ramallah. Sie hielten Fotos von Inhaftierten und zeigten sich solidarisch gegenüber den Gefangenen, die in israelischen Gefängnissen (IPS) ohne Anklage bzw. ohne Gerichtsverfahren –in sogenannter Verwaltungshaft- inhaftiert sind. Nach israelischem Gesetz können solche Verwaltungshäftlinge auf unbestimmte Zeit gefangen gehalten werden. In Gaza sollen Tausende protestiert haben, während die Demonstration auf Bethlehems Krippenplatz kleiner ausfiel.

Am Nachmittag fanden sich ca. 150 Menschen vor dem Ofer Gefängnis in Ramallah ein, um den Protest fortzuführen. Die israelischen Besatzungstruppen antworteten mit Gewalt und hatten besonders Medienvertreterinnen und –vertreter im Visier, so zielten sie mit Stinkbomben bzw. „skunk water“ auf einen Vertreter von Sky News. Ebenfalls wurden Gummigeschosse und Tränengas abgeschossen.

Die „Addameer Lawyers Association“ (ALA) veröffentlichte eine Stellungnahme, die den „Palestine Prisoners Day“ unterstützt. Sie besagte folgendes:

„Am heutigen „Palestine Prisoners Day“ sprechen wir, die unterzeichnenden Vertreterinnen und Vertreter der palästinensischen zivilgesellschaftlichen – und Menschenrechtsorganisationen, den palästinensischen politischen Gefangenen unsere Anerkennung aus. Insbesondere verdienen die Inhaftierten unseren Respekt, die den fortlaufenden Verletzungen der Menschenrechte und des Völkerrechts in Form von zivilem Ungehorsam und andauernden Hungerstreiks Widerstand leisten.“

Des Weiteren fordert die ALA, dass das weltweit größte Sicherheitsunternehmen G4S für seine Komplizenschaft an den israelischen Menschen- und Völkerrechtsverletzungen zur Rechenschaft gezogen wird. G4S unterzeichnete 2004 einen Vertrag mit Israel, der besagte, dass G4S Sicherheitssysteme für die wesentlichen israelischen Gefängnisse bereitstellen wird. G4S profitiert von der israelischen Gefängnisautorität und hält sie aufrecht.

ALA ruft alle Menschen dazu auf, weiterhin durch Boykott, Investitionsstop und Sanktionen Druck auf Israel auszuüben.