„Wir haben in diesen Kriegen nichts zu gewinnen“ – Aktionen rund um den Antikriegstag am 1. September

In zahlreichen Städten finden rund um den Antikriegstag am kommenden Freitag Kundgebungen und Demonstrationen statt. Von den veranstaltenden Organisationen wird vor allem der Zusammenhang von Kapitalismus und Kriegstreiberei betont.
Am 1. September 1939 überfiel das faschistische Deutschland Polen, um die imperialistischen Interessen deutscher Kapitalist:innen im Osten Europas durchzusetzen. Der 1. September wird deswegen in Deutschland heute als Antikriegstag begangen, um an die Opfer von Kriegen zu erinnern.

Tatsächlich haben überall auf der Welt imperialistische Kriege unsägliches Leid über die Arbeiter:innen gebracht. Und auch heute verstärken sich die Spannungen zwischen den mächtigen Ländern immer weiter – der Kriegsausbruch in der Ukraine, das Säbelrasseln um Taiwan und ein drohender Stellvertreterkrieg in Afrika haben die Möglichkeit eines Dritten Weltkriegs wieder stärker in das Bewusstsein vieler Menschen gerückt.

Der Antikriegstag ist jedoch nicht nur eine Gelegenheit, an das durch Kriege verursachte Leid zu erinnern und vor Kriegen zu warnen. Vielmehr wird er auch von kommunistischen und revolutionären Organisationen genutzt, um die politischen Zusammenhänge und die Ursachen der zwischenimperialistischen Kriege aufzuzeigen.

Die “Föderation klassenkämpferischer Organisationen” (FKO) formuliert in ihrem Aufruf zum Antikriegstag unter dem Titel „Kein Frieden mit dem Kapitalismus“ deswegen sehr deutlich, dass die derzeitigen und kommenden Kriege Ergebnisse der kapitalistischen Weltordnung seien: „Die mächtigsten Staaten und ihre Unternehmen sind immer wieder gezwungen, mit allen Mitteln um ihre Profite zu kämpfen. Frieden kann es in diesem System niemals geben“.

Auch die “Offensive gegen Aufrüstung”, ein loser Zusammenschluss von klassenkämpferischen Organisationen aus ganz Deutschland, benennt in ihrem Aufruf zum Antikriegstag den Zusammenhang von Kapitalismus und Aufrüstung: „In einer Zeit, in der der Kapitalismus immer tiefer in seinen hausgemachten Krisen versinkt und neue Verteilungskämpfe entbrennen, soll Deutschland nun international mit neuer Stärke auftreten“. Die Arbeiter:innen jedoch haben von dieser Stärke nichts, schließlich diene die Aufrüstung vor allem der Verteidigung der nationalen kapitalistischen Ordnung.

Die Schlussfolgerung für einige Organisation ist, im Kampf gegen die Aufrüstung konsequent das kapitalistische System in seiner Gänze in Frage zu stellen. Der “Kommunistische Aufbau” etwa ruft auf, den Antikriegstag zum Anlass zu nehmen, die Parole „Krieg dem Krieg! Kampf dem deutschen Imperialismus“ Wirklichkeit werden zu lassen. Wer eine Welt ohne Kriege will, so heißt es im Aufruf weiter, müsse auch für die Überwindung des kapitalistischen Systems in einer sozialistischen Revolution eintreten.

Am 1. September finden in diesen Städten Kundgebungen und Demonstrationen statt, mit denen sich klar gegen jeden Imperialismus positioniert wird:

Augsburg | 18:00 | Moritzplatz

Berlin | 18:00 | Hohenschönhauser Straße

Essen | 18:00 | Porschekanzel

Fellbach | 18:00 | Friedensbaum an der Schillerstraße

Frankfurt | 18:30 | Willy-Brandt-Platz

Freiburg | 18:00 | Dorfbrunnen Haslach

Hamburg | 15:30 Uhr | Hachmannplatz HBF

Hannover | 17:00 Uhr | Ernst-August-Platz

Karlsruhe | 17:00 | Schlossplatz

Köln | 18:00 | Wiener Platz

Leipzig | 17:00 | Wilhelm-Leuschner-Platz

Stuttgart | 17:00 | Karlsplatz

Tübingen | 17:00 | Holzmarkt

Villingen | 17:00 | Latschariplatz

Wuppertal | 17:30 | Von-der-Heydt-Platz

Am Samstag, dem 2. September, finden diese Aktionen statt:

Berlin | Sa., 2.9. | 14:00 | Pariser Platz

Hagen | Sa, 2.9. | 15:00 | Wilhelmsplatz
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