Bericht und Aufruf zur Solidarität mit rebellischen Gefangenen

– Im November und im Dezember hat hier in Hamburg die  Veranstaltungsreihe „Gegen alle Knäste und die Verhältnisse die sie  brauchen!“ stattgefunden. Es gab einige Interessante Abende, wie z.B.  einen gut besuchten Abend zur Knast Revolte in Santa-Fu sowie eine  gute Diskussion über den Text „Was bleibt ist die bedingungslose  Freilassung!“ zu Thomas Meyer-Falk. Bei allen Abenden gab es viel  Infomaterial gegen Knäste und das System. Manche Abende waren besser  andere schlechter besucht aber alles in allem war es sehr iteressant.
– Wir erwarten das „Vogelperspektiven“ Buch Anfang bis Mitte Januar und werden euch die nächsten Wochen Kontodaten zukommen lassen, auf  die ihr dann das Geld für die Bücher, die ihr nehmen würdet überweisen  könnt.
– Neben dem Plakat „Silvester zu den Knästen!“ ist außerdem die  Dezember Ausgabe des anarchistischen Straßenblattes „Wut im Bauch“  auch mit einem Anti-Knast Artikel erschienen.
– Im Rahmen der Solidaritäts-Werkstatt ist folgender Aufruf entstanden, den wir euch bitten zu verbreiten außerm ist die Ideen,dass auch andere Gefangene, von denen sie gehört haben unter dem Aufruf vorstellen und zu Solidarität aufrufen.

Solidarität mit den rebellischen Gefangenen!
Der Alltag hinter Gittern besteht aus Routine und Monotonie. Jegliche  Energie, die eigene Situation oder die anderer zu hinterfragen, sich  zu wehren, wird dir genommen. Was die Arbeit nicht erledigt übernimmt  die Glotze. Doch auch hinter Gittern gibt es Rebellen_innen, die mehr  vom Leben wollen, mit denen wir Ideen teilen und die sich, wie wir  hier draußen, den Verhältnissen entgegen
stellen. Wer sich wehrt  bekommt dies zu spüren: Schikane durch Postzensur, sowie Ausschluss und Isolation stehen auf der Tagesordnung.
So wie wir draußen Solidarität mit anderen Rebellen_innen zeigen und versuchen Repression gemeinsam entgegen zu stehen, müssen wir auch mit denen hinter Gittern kämpfen. Meist sind es Einzelne Individuen, die sich oft isoliert gegen ihre Haftumstände oder die von anderen wehren. Brechen wir die Isolation zwischen draußen und drinnen  sowie zwischen
denen hinter Gittern die vereinzelt kämpfen.
In den letzten Monaten haben wir von immer mehr Gefangenen und ihren alltäglichen Auflehnungen und oft auch den direkten Konsequenzen in Form von Repression gehört.
Einer von ihnen ist Andreas Krebs, der in der JVA in Amberg sitzt. Ende November wurde er nachdem ein Rollkommando seine Zelle und die von Mitgefangenen durchsucht hatte, in Arrest verlegt und isoliert. Er sollte sich für ein Handy,  sowie weitere unerlaubte Gegenstände, die in seiner Zelle, sowie in weiteren Räumen die für ihn zugänglich gewesen sein sollen, gefunden wurden, verantworten. Er bekam 8 Tage Bunker sowie eine Einkaufssperre für den Dezember. Andreas ging für einige Tage in den Hungerstreik um sich gegen die Schikane zu wehren. Er wehrt sich außerdem gegen die Verlegung auf eine kontrolliertere Station.
Schreibt Andreas und brecht die Isolation. Tauscht euch mit ihm aus und unterstützt ihn in seinem Widerstand.

Andrea Krebs
c/o JVA
Werner von Siemensstraße 2
92224 Amberg

Ein weiterer ist Rudolf Leuchtmann, der in der JVA in Kaisheim sitzt. Er ist am  13.12. in den Hungerstreik gegen die Post-Zensur sowie gegen die Schikane, die der Knast und die bayrische Justiz gegen ihn fährt, getreten.“Du weißt ja, wenn du dich wehrst bekommst du’s erst richtig zu spüren! Aber ich bin einer, der nie klein bei gibt!“ (Rudolf)
Er sitzt schon lange und ist drogenabhängig. Er hat außerdem schwer krank. In Bayern ist es besonders hart wenn es um Zensur geht. Kritische Materialien wie z. B. Zeitungen und sonstiges Infomaterial kommt oft nicht rein. Schreibt Rudolf und brecht die Isolation. Tauscht euch mit ihm aus und unterstützt ihn in seinem Widerstand.
Rudolf Leuchtmann
JVA
Abteistr. 10
86687 Kaisheim

In der Zukunft werden wir von weiteren rebellischen Gefangenen und ihrer Situation berichten. Solltet ihr Neuigkeiten aus den Knästen haben, teilt sie uns bitte mit. Falls ihr noch Gefangene kennt, die sich mit ihrer Situation nicht zu frieden geben und Interesse an Briefkontakten mit rebellischen Leuten draußen oder an anti-autoritärem Infomaterial haben, schreibt uns und wir können sie auf die Gefangenen-Liste setzen.
Brechen wir die Isolation! Reißen wir die Mauern ein!
Freiheit für alle Gefangenen!
http://solidaritaetswerkstatt.noblogs.org/
Kontakt: soliwerkstatt@riseup.net