Gesundheitszustand von Giannis Michailidis

Der Gesundheitszustand des Hungerstreikenden Giannis Michailidis, der sich seit 44 Tagen im Hungerstreik befindet und im Lamia General Hospital bewacht wird, ist äußerst kritisch.

Zunächst möchte ich betonen und darauf hinweisen, dass es zwar gesetzlich vorgesehen ist, dass jeder Gefangene seinen persönlichen Arzt mit der Untersuchung und Überwachung beauftragen kann, dass ich in diesem Fall aber trotz der entsprechenden Genehmigung ihn nicht persönlich untersuchen werden durfte, sondern dass unsere Kommunikation zwischen den Stäben und in Anwesenheit des Polizeibeamten direkt neben mir stattfand, wodurch die ärztliche Schweigepflicht aufgehoben wurde, da er unsere gesamte Kommunikation hörte und beobachtete.

Die Zahl der weißen Blutkörperchen von Giannis ist so weit unter die untere Normgrenze gesunken, dass sie nun eine Gefahr für den Hungerstreikenden darstellt. Eine Leukopenie führt zu einer schweren Immunschwäche. Auch die Thrombozyten sind sehr niedrig, und eine Thrombozytopenie kann schwere und bedrohliche Blutungen verursachen. Es besteht eine sich verschlimmernde Anämie, eine Störung der Leberfunktion und eine Hypokalzämie.

Klinisch berichtet der Hungerstreikende nun, dass er bei der geringsten Anstrengung akute präkordiale Schmerzen (Anzeichen einer Myokardischämie) und starke Schmerzen in der linken Niere verspürt. Die behandelnden Ärzte haben ihm mitgeteilt, dass bei ihm nun das Risiko einer schweren Osteoporose besteht.

Giannis äußerst schwierige Situation und sein Kampf werden durch die Bedingungen seiner Inhaftierung noch verschärft. Vollständig isoliert in einer vierwandigen Zelle. Kein Fenster, abgesehen von einem kleinen Oberlicht auf einer Seite, und kein Fernseher (obwohl die psychiatrische Untersuchung, der er sich bei seiner Einlieferung in das Krankenhaus unterzog, keinen pathologischen Befund ergab). Mit anderen Worten: Er ist physisch und sensorisch isoliert, ohne die geringste ständige Unterstützung, Überwachung und Betreuung durch seine Familie, seinen Anwalt und seinen Arzt.

All dies schadet dem Hungerstreikendem, verursacht zusätzlichen Stress und trägt zur Destabilisierung seines Körpers bei, da es eine Art Folter darstellt.

Und das Paradoxe ist, dass all dies auf diese quälende Art und Weise in einem Krankenhaus geschehen muss, wo die ethischen und moralischen Regeln des Krankenhauses nicht verletzt werden dürfen und alle Patienten unter anständigen Bedingungen behandelt werden müssen.

Ich werde meinerseits noch einmal betonen, wie ernst der Gesundheitszustand des Hungerstreikenden Giannis Michailides ist, und alle zuständigen Stellen auffordern, eine sofortige Lösung zu finden, um einen fatalen Ausgang des Hungerstreiks zu verhindern.

Die Leibärztin von Giannis Michailides Pantelia Vergopoulou – Direktorin des NHS

FÜR DIE SOFORTIGE FREILASSUNG DES ANARCHISTEN GIANNIS MICHAILIDIS