Grußwort des Bundesvorstands der Roten Hilfe e. V. zum 18. März

in diesem Jahr setzen wir zum 18. März, dem Kampftag für die Freiheit aller politischen Gefangenen, den Fokus auf „Schikanen im Knast und Widerstand dagegen“.

Weltweit werden linke Aktivist*innen eingesperrt, weil sie sich den herrschenden kapitalistischen Zuständen widersetzen. Einmal in Haft, gibt es eine Vielzahl an Willkürmaßnahmen gegen unsere Gefangenen. Das Ziel ist überall das Gleiche: Sie sollen gequält, misshandelt und gebrochen werden, damit sie ihre politische Identität preisgeben und vom Kampf für menschenwürdige Verhältnisse ablassen.

Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die gefangenen Genoss*innen von außen zu unterstützen und mit allen politischen Mitteln für ihre Freiheit zu kämpfen.

Politische Gefangene weltweit wehren sich seit vielen Jahrzehnten mit verschiedenen Formen von Verweigerungen und organisieren unter schwersten Bedingungen Protestaktionen. Sie bekannt zu machen und für die Forderungen unserer Genoss*innen im Knast einzustehen, ist der Grund für unsere jährlichen Aktionstage

Dies tun wir in der Hoffnung und dem Wissen, dass die Rote Hilfe wie auch andere Solidaritätsorganisationen dazu beitragen können, den Kampf für die Freiheit aller politischen Gefangenen zu verstärken.

Wir alle wissen, dass es jederzeit alle linken Organisationen, linke Intellektuelle und Künstler*innen treffen kann, wenn sie es wagen, sich zu widersetzen und öffentlich für eine alternative und solidarische Gesellschaft zu streiten.

Im bürgerlichen Diskurs hierzulande ist aktuell die Klimagerechtigkeitsbewegung der Hauptfeind.

Sitzblockaden im Klimaschutz-Kontext können heute monatelange Präventivhaft bedeuten. Unsere Antwort auf diese Repressionswelle muss aktive Solidarität mit den Betroffenen sein.

Auch wer gegen Neonazis kämpft, wird unerbittlich verfolgt und möglicherweise für Jahre eingekerkert. Ob Jo, Dy und Findus in Stuttgart oder Lina in Leipzig – wir werden nicht aufhören, die sofortige Freilassung aller Antifaschist*innen zu fordern.

Migrantische linke Aktivist*innen aus der Türkei und Kurdistan werden weiterhin kriminalisiert und auch in der BRD zum Teil für Jahre inhaftiert. Zu eng ist die NATO-Partnerschaft zwischen der BRD und dem zunehmend faschistoiden Regime in Ankara, als dass hier eine Änderung zu erwarten wäre, wenn wir sie nicht erkämpfen.

Vergessen wir auch nicht die Langzeit-Gefangenen in den USA wie Leonard Peltier oder Mumia Abu-Jamal, die seit über 47 beziehungsweise 41 Jahren in Haft sind. Sie kämpfen ungebrochen weiter!

Und auch im aktuellen Kriegsgeschrei der Ampel-Bundesregierung sei betont: Wir fordern die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen in Russland und der Ukraine, die sich dem Krieg widersetzen und für Solidarität und eine friedliche Lösung des Konflikts eintreten.

Beispiele aus Italien, aus Griechenland und Mexiko zeigen, wie sich politische Gefangene kollektiv gegen die Versuche des Staates wehren, sie einzuschüchtern und zu brechen. Diese Kämpfe wollen wir sichtbar machen und dadurch unterstützen. Seien es die inhaftierten Aktivistinnen der feministischen Proteste im Iran, seien es die baskischen politischen Gefangenen – unsere Öffentlichkeitsarbeit soll den Genossinnen hinter Gittern zeigen, dass sie nicht allein sind, und der Forderung nach ihrer sofortigen Freilassung international Nachdruck verleihen.

Also lasst uns zusammen kämpfen und gewinnen!

Verteilt unsere Sonderzeitung-Zeitung, macht Knast-Demos, sammelt Kohle für Knast-Konten, schreibt unseren inhaftierten Genoss*innen viele Briefe in die Knäste. Zeigt ihnen, dass sie nicht allein sind und von all unseren Aktionen ein Teil sind.

Solidarität ist unsere stärkste Waffe im Kampf gegen ihre Repression!

Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Hoch die internationale Solidarität!