N:Info- und Diskussionsveranstaltung über die Situation von Daniela Klette, über Widerstand damals und heute – und über Linke im Knast ..

Freitag, 07.Feb || 20 Uhr || Schwarze Katze || Untere Seitenstr. 1||⁝ Nürnberg || mit Ariane Müller und Wolfgang Lettow

Eine Veranstaltung der organisierten autonomie im Rahmen des AAB Soli-Tresens, ab 19 Uhr geöffnet.
Seit ihrer Verhaftung im Februar 2024 in Berlin sitzt Daniela Klette in Vechta im Knast. Sie wurde über 30 Jahre lang gesucht. Ihr wird vorgeworfen, an zwei Aktionen der RAF beteiligt gewesen zu sein, u.a. an der Knastsprengung in Weiterstadt 1993. Mit Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg soll Daniela jedoch Überfälle durchgeführt haben, um das Leben im Untergrund zu finanzieren. Auf der Veranstaltung wird informiert über Danielas Situation, ihren Prozess, der dieses Jahr beginnen wird, sowie über die erste Zeit in Isolation mit 24-Stunden-Videoüberwachung, Einzelhaft und Allein-Hofgang. Das hat sich etwas gebessert.

Es referieren Wolfgang Lettow, langjähriger Aktivist aus Hamburg, und Ariane Müller. Ariane, die auch die Knast-Kundgebungen in Vechta angemeldet hat, erhielt Besuchsverbot bei Daniela, weil angeblich eine Flucht geplant werden könnte. Immer wieder wurden Besucherinnen als Zeuginnen vernommen, auch Ariane. Reine Abschreckung, denn es drohen Bußgeld oder Beugehaft.
Eine andere Seite der Repression: Ariane hat seit März 2024 Berufsverbot! Sie wurde von der Klinik „Gesundheit Nord“ in Bremen als Krankenschwester entlassen und als
Betriebsrätin abgesetzt. Schon 1978/ 79 durfte sie in öffentlichen Krankenhäusern nicht arbeiten.

Die Veranstaltung nimmt Bezug auf über 50 Jahre vielfältigen Widerstand
in der BRD und die verschiedenen Bewegungen. Sie schlägt den Bogen zu Linken, die heute im Knast sitzen, speziell in Solidarität mit Hanna aus Nürnberg. Auch ihr Prozess beginnt bald,am 19.2.25. Angeklagt ist sie wegen „Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, versuchtem Mord und gefährlicher Körperverletzung“, weil sie in
Budapest beim „Tag der Ehre“ an einer Auseinandersetzung mit Nazis beteiligt gewesen sein soll. Die Referent*innen zeigen Zusammenhänge auf und ziehen eine Linie von damals bis heute.