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Infoveranstaltung zu Repression in Griechenland und die Arbeit des Solifonds Tameio am 20. Dezember in Berlin

Die Repressionswelle in Griechenland wächst seit Jahren ständig an. So stuft das griechische Antiterrorgesetz inzwischen jede Demonstration, Hausbesetzung oder Sachbeschädigung als terroristische Straftat ein.

Seitdem gilt: Widerstand ist Terrorismus und wird dementsprechend als schwere Straftat verfolgt. Nachdem sich Tameio 2010 gegründet hatte, war es zunächst Hauptziel, das Leben von Menschen, die wegen ihrer Teilnahme an sozialen und revolutionären Kämpfen im Knast saßen, finanziell zu unterstützen. Über die Jahre haben sich intensive Beziehungen zu Inhaftierten gebildet und so ist es ein weiteres Anliegen der Gruppe, die Kommunikation zu und zwischen den Gefangenen auszubauen sowie Beziehungen zwischen gefangenen und nicht inhaftierten Genoss_innen zu ermöglichen. Kämpfende aus ganz Griechenland organisieren den Fond, welcher sich durch Soli-Events innerhalb der linken Szene und durch Spenden finanziert. In der Infoveranstaltung wird uns eine Person aus dem Tameio den Fond vorstellen und über die aktuellen Entwicklungen in der Repressionspolitik Griechenlands und deren Auswirkungen auf die linksautonome und anarchistische Bewegung berichten. Des Weiteren wird das DAK-Netzwerk Anarchistischer Gefangener vorgestellt.

Die Veranstaltung ist auf deutsch. Eine englische Übersetzung ist möglich.

20. Dezember ab 19:30 in der Kastanienallee 85


Ab 22.00 Uhr Solikonzert im Kastanienkeller mit

Guts Pie Earshot (Dancepunk vs. DubTech)

Hamudi Cholo (Blockrap)

Refpolk und Filou (Zeckenrap und Demodancehall)

Danach Party mit
Blasfematic ( Grrrlz* Rap_ Queer Hop)


Über den Solifond “Tameio”:

Die Repressionswelle in Griechenland wächst seit den letzten Jahren ständig. Jeder Wiederstand wird von der Regierung unterdrückt. Dafür wurde das griechische Antiterrorgesetz den europäischen Bedingungen angepasst und erweitert. Der An­wen­dungs­be­reich des Ge­set­zes ist nun so aus­ge­dehnt, dass jede Form von Wi­der­stand gegen die herr­schen­de Ord­nung als Ter­ro­ris­mus an­ge­se­hen wer­den kann. Das be­zeich­ne­te Ge­setz (3875/2010) klas­si­fi­ziert jed­we­de De­mons­tra­ti­on, Haus­be­set­zung oder Sach­be­schä­di­gung als ter­ro­ris­ti­sche Straf­tat – „Ver­bre­chen“, die De­mons­tra­ti­ons-Teil­neh­me­rin­nen häu­fig zur Last ge­legt wer­den. Seitdem gilt für die griechischen Behörden: Wi­der­stand ist Ter­ro­ris­mus und wird dementsprechend als schwe­re Straf­tat verfolgt Insbesondere die linke Szene wird angegriffen.
Zur Zeit befinden sich etwa 30 politische Gefangene in den griechischen Gefängnissen. Auf die meisten von ihnen warten hohe Haftstrafen. Der Bedarf an Hilfe steigt stetig. Nachdem sich die Gruppe Tameio gegründet hat, war es zunächst das Hauptziel des Fonds die tatsächlichen Lebensbedürfnisse politisch Gefangener, die wegen ihrer Teilnahme an sozialen und revolutionären Kämpfen festgenommen wurden, finanziell zu unterstützen. Dies schließt auch einige Beschuldigte des 17. November ein, die seit 2002 in einer speziellen Abteilung des Gefängnis Korydallos inhaftiert sind. Über die Jahre haben sich intensive Beziehungen zu den Inhaftierten gebildet und so ist es ein weiteres Anliegen der Gruppe Kommunikation zu und zwischen den Gefangenen aufzubauen und Beziehungen zwischen gefangenen und nicht inhaftierten Genossinnen herzustellen. D
er Fond besteht aus Mitgliedern aus ganz Griechenland, organisiert sich horizontal und finanziert sich durch Solievents innerhalb der linken Szene und Spenden. Bis heute konnte Tameio den Knastalltag von Dutzenden eingesperrten GenossInnen unterhalten. Auch wenn die Zahl der politischen Gefangenen sich im Gegensatz zu 2010 verringert hat, gibt es nach wie vor GenossenInnen, die ihre Strafen verbüßen und das Allernotwendigste brauchen.

Mehr Infos unter: tameio.espivblogs.net