Der kurdische Aktivist und Politiker Abdullah Öcalan ist nach fast viereinhalb Jahren Haft freigelassen worden. Vor der JVA Heilbronn wurde er von Angehörigen und Freund:innen mit Applaus empfangen.
Nach über vier Jahren Haft
Der kurdische Aktivist Abdullah Öcalan – nicht zu verwechseln mit seinem bekannteren Namensvetter, dem Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans PKK – ist nach über vier Jahren Haft freigelassen worden. Der 61-Jährige wurde am Montag von Angehörigen und Unterstützer:innen vor der JVA Heilbronn mit Applaus und Blumen empfangen.
Öcalan war im Frühjahr 2021 festgenommen worden und saß zunächst in Frankfurt am Main in Untersuchungshaft. Im Mai 2023 verurteilte ihn das Oberlandesgericht Frankfurt wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nach §§ 129a/b StGB zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und fünf Monaten. Ihm wurde vorgeworfen, sich als „Regions- bzw. Gebietsverantwortlicher“ der PKK in Hessen und im Saarland betätigt zu haben.
Nach seiner Freilassung zeigte sich Öcalan erleichtert, äußerte sich jedoch auch kritisch zur politisch motivierten Inhaftierung kurdischer Aktivist:innen und Politiker:innen weltweit. „Meine Freilassung ist persönlich erfreulich – doch viele Freundinnen und Freunde, allen voran mein Namensvetter Abdullah Öcalan, sitzen weiterhin ohne rechtsstaatliche Verfahren im Gefängnis. Deshalb bleibt meine Freude verhalten“, sagte er bei einer kurzen Rede.