Als Verdeckte Ermittlerin hat Astrid Oppermann unter dem Tarnnamen Astrid Schütt von 2006 – 2013 in der radikalen linken Szene Hamburgs ermittelt. Bereits 2016 wurde sie öffentlich enttarnt. Damals wurde ihre private Adresse nicht veröffentlicht. Wir hingegen möchten hiermit diese Informationen ergänzen und veröffentlichen Astrid Oppermanns aktuellen Wohnort sowie einige ihrer gegenwärtigen Lebensgewohnheiten.
Zur Erinnerung…
Die LKA-Beamtin Astrid Oppermann hat unter einer Tarn-Identität jahrelang als Verdeckte Ermittlerin der Polizei in Hamburgs linker Szene agiert. Sie hat in unterschiedlichen Gruppen und Projekten mitgearbeitet, diese dabei ausspioniert und in politische Diskussionen aktiv beeinflussend eingegriffen. Um Erkenntnisse zu gewinnen, hat sie Menschen auf persönlicher Ebene betrogen und ausgenutzt. Für die Polizei Hamburg gehörte zur Arbeitsweise auch selbstverständlich das rechtswidrige Eindringen in private Wohnungen und die regelmäßige Anwesenheit bei persönlichen Treffen wie Geburtstagsfeiern, Kneipenrunden oder Festivals. Eine genaue Beschreibung ihres Einsatzes, der von ihr aufgebauten Tarnidentität und eine Übersicht über ihre Aktivitäten findet ihr im Link unter dem Text.
Home-Story – so lebt Astrid Oppermann heute…
Astrid Oppermann arbeitet weiterhin als Polizistin in Hamburg Alsterdorf, im Polizeipräsidium Hamburg, Bruno-Georges-Platz 1, in der Abteilung „Kriminalpsychologische Einsatz- und Ermittlungsunterstützung LKA 21“. An dieser Stelle erlauben wir uns eine kleine Spekulation: Es würde uns nicht wundern, wenn sie heute in einer Leitungsfunktion arbeitet und mit der Führung anderer Verdeckter Ermittler*innen betraut wäre. In jedem Fall hat sie durch ihre frühere Tätigkeit weiter Karriere gemacht.
Sie lebt allein im Stadtteil Winterhude in einem Mehrfamilienhaus im Maria-Louisen-Stieg 25, 3. Stock rechts. Vor ihrer Tür liegt eine spießige, mit dem Bild eines Comic-Schafs bedruckte Fußmatte. Ein kleiner Balkon findet sich auf der von der Straße abgelegenen Längsseite des Hauses. Dort macht sie es sich bei schönem Wetter gerne im Schein einer Lichterkette und mit einem Getränk gemütlich. Frische Luft ist ihr wichtig, nach vorne raus hat sie oft ein Fenster auf kipp stehen, auch wenn sie nicht zu Hause ist.
Im Sommer nutzt sie, gemeinsam mit ihrer Partnerin Kerstin, für Ausflüge aufs Land und insbesondere ans Meer einen VW-Bus T6 in Silber. Das Saisonkennzeichen von April bis Oktober lautet HH-E5150, die hintere Nummernschildhalterung zeigt einen St. Pauli Totenkopf in der Mitte und Regenbogenfarben rund herum. Bei gutem Wetter und für kurze Strecken z.B. zur Arbeit nutzt sie meist das Rad, ein eher unauffälliges dunkles Mountainbike mit Diamantrahmen, mit tiefen Einstieg und Fahrradtasche an der linken Seite.
An einem normalen Wochenarbeitstag steht Oppermann früh auf, schon zwischen 5.00 und 6.00 Uhr geht in ihrer Wohnung das Licht an. Zwischen 7.00 und 8.00 Uhr geht sie dann eine Runde Gassi mit „Elmo“, wenn genug Zeit ist im nahe gelegenen Stadtpark. Ihren verstorbenen Rauhaardackel „Spike“, mit dem sie während ihrer verdeckten Ermittlungstätigkeit unterwegs war, hat sie nach dessen etwas grausamen Tod einfach durch ein ähnliches Tier ersetzt. So ist das in der Konsumgesellschaft. Kurz vor 8.00 Uhr fährt sie los zur Arbeit, mit dem Rad über die Barmbeker Straße. Ihre Tage sind oft lang. Dann kommt sie erst spät nach Hause und geht relativ früh schlafen. Im Normalfall weit vor 24.00 Uhr.
Ein wichtiges Hobby ist das Joggen. Sie betreibt den Sport regelmäßig und ehrgeizig. Auf ihrer Joggingstrecke kann man sie in einer leuchtend gelben Laufjacke sehen, manchmal bereits morgens um 6.00 Uhr. Die Strecken sind variabel. Mal wird die Außenalster und der Osterbekkanal genutzt, aber auch die Straßen Winterhudes sind Teil der Laufstrecken. Ihren Puls und die Zeit kontrolliert sie dabei regelmäßig. In der Zeitschrift „Runners World“ präsentiert sie sich ausführlich im Rahmen eines Artikels mit Bilderstrecke als Läuferin mit Hund – diesen Eindruck können wir eher nicht bestätigen – wir haben sie primär alleine laufen sehen, während der Hund in der Wohnung blieb.
Eine weitere Passion ist das Spielen mit Lego. Sie baut große Lego-Sets für Erwachsene zusammen (z.B. den VW-Bus, das Baumhaus und die Dinoskelette), die sie nach dem Bau aufwendig für Fotos illuminiert und inszeniert. Diese postet sie dann auf Instagram (astrid.oppermann@pipistrello1981), genauso wie ihre Urlaubsfotos und ihr Essen. Geblieben ist ihre ausgeprägte Affinität zu Italien bzw. Sardinien. Sie zeigt sich in ihrer Vorliebe für italienische Küche und in der Erweiterung ihres großen Rückentattoos – der Umriss Sardiniens mit der Flagge Sardiniens.
Ihren Haarschnitt lässt sie sich im Salon „pure cut“ verpassen. Von ihr frequentierte Kneipen sind u.a. die Same Same Bar in der Alsterdorfer Straße, Bidges & Sons auf derReeperbahn, Osteria da Vincenzo in der Ulmenstraße und Omas Apotheke in der Schanzenstraße. Gemeinsam mit ihrer Freundin geht sie gerne shoppen und treibt sich auf Flohmärkten herum, dabei meidet sie auch nicht die Nähe zu bekannten Szenevierteln und somit auch nicht die Möglichkeit auf ehemals von ihr Ausgespähte zu treffen. Sie geht außerdem gerne am Deich spazieren.
Zu ihrem äußeren Erscheinungsbild: Sie hat es in den letzten Jahren nicht stark verändert, ihre Kleidung ist weiterhin sportlich-casual. Sie trägt gerade geschnittene Jeans, Turnschuhe, Trainings- oder Outdoorjacken. In beiden Ohrläppchen trägt sie auffällige schwarze Fleshtunnel. Sie hat eine schwarze Hornbrille und ein Augenbrauenpiercing.
Scheinbar musste sie sich in ihrer aktiven Szene-Zeit wenig „verkleiden“ und vergleichsweise auch etwas weniger „verstellen“, da sie selbst privat offenbar einen gewissen subkulturellen Habitus pflegt. Sie sympathisierte zumindest online auch mit einzelnen linken Inhalten – so postete sie z.B. entsprechend antirassistische Memes auf dem Höhepunkt der Black Lives Matter-Proteste.
Hamburg hat eine lange unrühmliche Geschichte, was den Einsatz von verdeckten Ermittlerinnen in linken Szenen anbelangt. Einige von ihnen wurden in den letzten Jahren enttarnt und die rechtswidrige Vorgehensweise der Behörden von autonomen Recherchegruppen offengelegt. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass einige der Verdeckten Ermittlerinnen sogar so weit gingen, sexuelle Beziehungen mit den Menschen einzugehen, die sie ausspähten. Ein Vorgehen, das an Widerwärtigkeit kaum zu überbieten ist. In der bürgerlichen Presse wurden diese Einsätzeeher reißerisch und wenig empathisch den Betroffenen gegenüber thematisiert. Deutlich anders verläuft die Debatte in Großbritannien, wo es in den letzten Jahrzehnten ebenfalls zu einem inflationären Einsatz von Verdeckten Ermittlerinnen kam (bekanntester Fall: Marc Stone/ Kennedy). Doch immerhin sind dort sexuelle Beziehungen von Beamtinnen zu Aktivistinnen Inhalt einer kritischen, gesellschaftspolitischen Debatte und Gegenstand juristischer Auseinandersetzungen. Sexuelle Beziehungen von verdeckt ermittelnden Beamtinnen mit Auszuspähenden gelten in Großbritannien als Sexualdelikte. So hat die unabhängige Beschwerdestelle Investigatory Powers Tribunal 2021 festgestellt, dass die britische Polizei mit dieser Praxis gegen Menschenrechte verstoßen habe, und dass das Verhalten der Polizei nach der europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) in einer demokratischen Gesellschaft keineswegs als notwendig gerechtfertigt werden könne. So viel zu den Zuständen in Großbritannien, in Hamburg / Deutschland scheint es kaum gesellschaftlich relevante Kräfte zu geben, die derartig invasives staatliches Handeln kritisieren und die Dimensionen der Grundrechtsverletzungen erkennen.
Während die Betroffenen solcher verdeckten Ermittlungen oft jahrelang mit den psychischen und finanziellen Folgen zu kämpfen haben, unter Umständen nicht wissen, wie sie jemals wieder anderen Menschen trauen können, macht sich Astrid ein schönes Leben und scheut sich nicht einmal vor der exzessiven Inszenierung ihres Lebens in der Presse und den sozialen Medien…
Nach all dem sollte nicht überraschen, dass es Menschen gibt, die sehr genau beobachten und zur Kenntnis nehmen, wie Astrid Oppermann sich präsentiert. Es hat den Anschein, als würde Astrid nicht genug vom „Abenteuer Undercover“ bekommen, als sei es für sie ein Spiel. Ihr Narzissmus, ihr sich öffentlich in den sozialen Netzwerken präsentieren, sich weiterhin in Szenestadtteilen aufzuhalten, oder auch ein bebildertes Interview in der Runners World zu geben, legen nahe, dass sie gefunden werden will.
Astrid ist bei ihrer Enttarnung glimpflich davongekommen, ihre Adresse wurde nicht veröffentlicht.
Dies sei jetzt hiermit geändert.
Aus unserer Perspektive hat sie keine ruhige Minute verdient! Keine Privatsphäre den Feind*innen der Privatsphäre! Keine Privatheit denen die sie uns nehmen! Es gibt kein ruhiges Hinterhaus…
Ein kurzer Hinweis zum Abschluss:
Nach den drei Veröffentlichungen zu den Enttarnungen der Verdeckten Ermittlerinnen ist es sehr ruhig geworden um dieses Thema. Wir gehen davon aus, dass der Grund dafür nicht ist, dass es sie nicht mehr gibt sondern dass gerade keine verdeckten Ermittlerinnen enttarnt werden, diese Praxis aber weiterhin genutzt wird.
Im Sommer 2021 kam es außerdem zu einer Reihe von Anquatschversuchen in Hamburg. Lasst euch nicht einschüchtern, wendet euch in solchen Fällen an die Rote Hilfe, den EA oder andere Strukturen mit Erfahrung und macht diese Einschüchterungsversuche öffentlich.
Astrid Oppermann (Hamburg)
Mark Kennedy (Großbritannien und Europa)
Iris Plate (Hamburg)
http://verdeckteermittler.blogsport.eu/
http://rehvvollte.blogsport.eu/2015/05/08/ausgeforscht-2/
Maria Böhmichen (Hamburg)
Kristian Krumbeck (Hamburg)
Simon Bromma (Tübingen)
http://spitzelklage.blogsport.de/hintergrundinformationen/