kemal gün

Solidarität mit dem Hungerstreik von Kemal Gün! 

Seit nun über 80 Tagen ist  der 70 Jahre alte Kemal Gün im Hungerstreik.
Ziel seines Streiks ist es, den Leichnam seines Sohnes, der mit 10 weiteren revolutionärer KämpferInnen im November 2016 von türkischen Streitkräften getötet wurde, endlich zu beerdigen. Der türkische Staat rückt die Leichen nun seit Monaten nicht heraus!
 
Europaweit gibt es deswegen zahlreiche Solidaritätshungerstreiks.
So fasten AktivistInnen aus England für 4 Tage, in Hamburg für einen 1 Tag und  in Köln für 1 Woche.
In Köln findet der Hungerstreik täglich auf dem Rudolfsplatz statt. 
 
Kunstwerkstatt Köln 

 
Mehr Informationen:

DER STAAT ERMORDERTE MEIN KIND- ICH MÖCHTE LEDIGLICH SEINEN LEICHNAM HABEN. ALS VATER IST DAS MEIN NATÜRLICHSTES RECHT
 
In der südostanatolischen Stadt Dersim, dass in Kurdistan liegt, führt ein 70-jähriger Vater – Kemal Gün- seit dem 24. Februar, also mittlerweile über 80 Tage, einen unbefristeten Hungerstreik durch. 
 
Am 07. November 2016 wurde in Dersim mit Luftbombardements, die von Kriegsdrohnen (unbemannte Luftfahrzeuge) durchgeführt wurden, 11 DHKC Guerillas ermordet. 10 Leichnamen der 11 gefallenen KämpferInnen wurden ihren Familien immer noch nicht übergeben.  
 
Der Einsatz von Kampfdrohnen ist feige, ohnehin ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Menschen bekommen nicht einmal die Chance, sich innerlich auf den Tod vorzubereiten. Sie werden, im wahrsten Sinne des Wortes,innerhalb von Sekunden aus dem Leben gerissen.
Der Einsatz von Kampfdrohnen muss dringend verboten werden.
 
Als ob das Massaker an den KämpferInnen nicht schlimm genug gewesen wäre, hat der Staat auch noch die Leichen verschleppt und übergibt diese nicht den Familienangehörigen. 
In jedem Kulturkreis, ganz gleich welcher Religionszugehörigkeit, überall auf der ganzen Welt, ist das Recht auf ein Grab eine Selbstverständlichkeit. Darüber muss man nicht einmal diskutieren, geschweige denn kämpfen. 
Die trauernden Familienangehörigen haben schon durch den Verlust ihrer Kinder einen großen Schmerz erfahren. 
Nun müssen sie auch noch um die übriggebliebenen Reste ihrer Angehörigen kämpfen. 
 
Kemal Gün lässt sich nicht beirren. Weder sein fortgeschrittenes Alter, noch die extrem angestiegenen staatlichen Repressalien im Rahmen des Ausnahmestandes können ihn aufhalten.
Und auch die weitere Schikane des Staates, nämlich Bußgeld, wird ihn nicht davon abhalten. 
Der trauernde Vater muss jetzt auch noch für jeden Tag im Hungerstreik, 227 TL, umgerechnet ca. 57 Euro zahlen. 
Das wären für 80. Tag nun schon 4560 Euro Bußgeld. 
Was auch immer passieren möge, Kemal Gün ist fest entschlossen, er wird solange kämpfen, bis er den Leichnam seines Sohnes Murat Gün und der anderen gefallenen KämpferInnen bekommt. 
Seine einzige Forderung: „DER STAAT ERMORDERTE MEIN KIND- ICH MÖCHTE LEDIGLICH SEINEN LEICHNAM HABEN. ALS VATER IST DAS MEIN NATÜRLICHSTES RECHT.“
Kemal Gün braucht nun dringend die Unterstützung und Solidarität von uns allen. Lassen wir ihn nicht alleine in seinem Kampf. 
 
Der entschlossene Kampf des Vaters hat schon erste Früchte getragen. Einer der ermordeten Kämpfer, Bünyamin Kilic, hat inzwischen ein Grab. 
Nun geht es noch darum, die restlichen 10 Leichnamen zu bekommen. 
Dieser Kampf kann z.B. mit Druck durch Anrufe, Faxe oder Mails auf das Justizministerium in der Türkei unterstützt werden: 
 
Telefon: 0090-212- 454 15 00
Fax: 0090-212 454 15 82
 
DAS RECHT AUF EIN GRAB IST HEILIG
WIR FORDERN UNSER RECHT AUF EINE LETZTE RUHESTÄTTE EIN