Der türkische Staat hat vor ca 3 Jahren in aller Stille neue Gefängnistypen gebaut.
Diese werden als S, R oder Y Typ-Gefängnisse bezeichnet.
Die ersten Insassen waren Gefangene, die wegen Zugehörigkeit zur PKK inhaftiert wurden. Sie haben sich ihrem Schicksal gefügt, also bislang keinen Protest dagegen eingelegt.
Aus diesem Grund wurde über die neuen Gefängnisse auch nichts bekannt.
Selbst wir, die regelmäßig Soli-Arbeit für politische Gefangene in der Türkei machen, haben nichts mitbekommen.
Erst als in diese, als „Brunnentypen“ bezeichneten Gefängnisse Gefangene reingesteckt wurden, die dem DHKP-C Spektrum zugeordnet werden, rückte die Thematik ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Warum wurden sie klammheimlich gebaut?
Weil man in diesen Gefängnissen lebendig begraben wird.
6 Quadratmeter Zelle, 23 Stunden in der Zelle allein, 1 Stunde Hofgang allein.
Und selbst die Wärter bekommt man nicht zu Gesicht. Sie stellen eine „mechanische Stimme“ dar, die über das Mikrofon mit den Gefangenen kommunizieren.
Es gibt also keine zwischenmenschlichen Kontakte, es herrscht totale Isolation.
Keine Sonne, kein Wind.
Man ist lebendig begraben.
Aber dafür Deprivation mit einer Kameraüberwachung von 24 Stunden am Tag.
Darum wurde es klammheimlich errichtet.
Keiner sollte diese stille Eliminierung mitkriegen.
Sie hatten aus der Evakuierung in die F Typ Gefängnisse, das mit einem Massaker erfolgte und 28 Menschenleben forderte ihre Lehren gezogen.
Denn es gab eine empörte Öffentlichkeit, die das nicht guthieß.
Darum soll von nun an unblutig ermordet werden.
Die Gefangenen aus DHKP-C Verfahren haben unmittelbar mit einem Hungerstreik, und als das nichts brachte mit einem Todesfasten reagiert.
Erfolgreich. Sie kamen wieder zurück in die F Typ Gefängnisse.
Allerdings mussten sie dafür fast 200 Tage Hungerstreik machen?
Und warum wurde ihnen die ersten 60-70 Tage kein Vitamin B gegeben, was für die lebensnotwendigen Funktionen des Gehirns notwendig ist?
Wenn man sie also doch wieder in die F Typ Gefängnisse gebracht hat, warum erst nach einem so langen Hungerstreik?
Die Antwort ist denkbar einfach:
Der Staat möchte es den Gefangenen teuer zu stehen kommen lassen.
Der faschistische türkische Staat möchte das die Insassen einen Leben lang mit bleibenden gesundheitlichen Schäden zu kämpfen haben.
Und man darf nicht vergessen, es stellt ein Pilotprojekt dar.
Heute Türkei, morgen welches Land?
Das kann allein durch unsere Solidarität verhindert werden.
Wir möchten euch über diese neuen grausamen Gefängnisse informieren und über gemeinsame Solidaritätsarbeit unterhalten.
Samstag den 16.November 2024 18:00 Uhr
Infoladen Stadtfeld / Alexander-Puschkin Straße 20 39108 Magdeburg