Der Revolutionary Struggle-Prozess begann am 5. Oktober, fast jede Woche wird es es einen Prozesstag geben. Updates in englischer Sprache gibt es bei Act for Freedom Now! und Contra Info. Das einzige, was nicht richtig Erwähnung fand, ist die Tatsache, dass Costas Katsenos, gegen den seit April 2010 ein Haftbefehl bestand aufgrund von Vorwürfen im Bezug auf die Gruppe, sich in der Gegenwart seines Anwalts kurz vor dem Prozess den Behörden gestellt hat.
Wie schon erwähnt wurde, wurden die drei Personen, die ihre Mitgliedschaft in der Gruppe offenbart haben – Costas Gournas, Nikos Maziotis und Panayiota Roupa (sowie der kleine Lambros Victor, der Sohn von Maziotis und Roupa, welcher im Juli 2010 im Knast geboren wurde) – aus der Haft entlassen, weil sie die Zeit der nach dem griechischen Gesetz auf 18 Monate beschränkten Untersuchungshaft abgesessen haben. Dies ist eine weltweit einzigartige Situation, wir haben nie davon gehört, dass bekennende MitgliederInnen einer bewaffneten Gruppe freigelassen werden mussten, aber dies ist nicht mehr als der Versuch des griechischen Staates sich als der demokratischste und rechtschaffenste darzustellen. Auf jeden Fall ist dies eine sehr überraschende Entwicklung, gerade wenn man sich den Fall von Haris Hatzimichelakis (als bekennendes Mitglieder der Conspiracy of the Cells of Fire) anschaut, der nach dem Ablauf der 18 Monate im Knast nicht entlassen wurde, sondern stattdessen mit neuen Anklagen konfrontiert wurde. p>
Der Prozess gegen die vier Genossen, die beschuldigt werden im September 2010 in Psachna eine Bank überfallen zu haben, begann am 18. Oktober in Halkida. Zwei der Genossen — Alexandros Kosivas und Michalis Traikapis — befinden sich in Untersuchungshaft seit ihrer Verhaftung, und sie wurden zum Knast Halkida verlegt einen Tag bevor der Prozess begann. Die beiden anderen Genossen — Maria Economou und Venos Polykretis — befinden sich unter Auflagen in Freiheit. Der Prozess geht kaum voran, aufgrund des landesweiten Streiks der VerteidigerInnen. Zweimal wurden Prozesstage schon verschoben, und es ist geplant, dass die Verhandlungen am 15. November fortgesetzt werden. Eine motorisierte Demo wird am 12. November in Athen stattfinden, um den Fall öffentlicher zu machen. Das Poster für die Demo gibt es hier.
Der Prozess gegen den Genossen Rami Syrianos, der die Verantwortung für einen Überfall auf eine Fahrzeugauktion am 31. Januar 2011 übernommen hat, wird am 5. Dezember in Thessaloniki beginnen. Der am selben Tag, unter dem Vorwurf der Komplize von Syrianos gewesen zu sein, festgenommene Genosse K.S. wird ebenfalls neben Syrianos vor Gericht stehen, obwohl er zwei Tage nach der Inhaftierung entlassen wurde, nachdem etliche ZeugInnen ausgesagt hatten, dass er sich zur Zeit des Überfall an einem anderen Ort befunden hat.
Mitte Dezember wird der letzte Prozess gegen Simos Seisidis beginnen, hoffentlich der letzte. Die Anklage umfasst einen Vorfall, welcher vier Jahre zurückliegt, als jemand einen Spezialwachoffizier entwaffnete, der das Haus eines Richters des höchsten Gerichts bewachte. Die gestohlene automatische Waffe wurde nie gefunden, weshalb die Herrschenden nun versuchen Seisidis dafür zu belangen, da er zu der Zeit untergetaucht war.
Vor zwei Wochen wurde der Genosse Michalis O. unter Auflagen entlassen, nachdem er am 5. September in Exarcheia verhaftet wurde, mit dem Vorwurf Molotovcocktails auf die Bullen geworfen zu haben.