Am Dienstag, den 2.Mai von 19:00-20:00 Uhr wird es folgende Beiträge geben:
-Vor 50 Jahre wurde die Ekhofstraße in Hamburg besetzt
-Unbefristeten Hungerstreik gegen gegen Paragraph 129,129a und 129b
- Hausdurchsuchungen bei Sami Baydar, dem Sprecher des Volksrats der Revolutionären-Suryoye in Augsburg
Zu den Beiträgen:
Am 19. April 1973 besetzten zirka 50 Menschen ein Haus in Hamburg, die Ekhofstraße 39.
Die Aktion erfolgte auf Grund der Gentrifikation des Stadtteils Hohenfelde. Bei der Besetzung war die kämpfende Linke Hamburgs ein Anziehungspunkt. Die Besetzer:innen betrieben deswegen Stadtteilarbeit für die Bevölkerung, boten z. B. Beratung in Mietfragen an und praktizierten kostenlose medizinische Hilfe für die Menschen im Stadtteil und wehrten sich offensiv gegen Polizeikontrollen.
Dadurch sprachen sie vor allem viele Jugendliche an, die selbst unzufrieden mit dem herrschenden System waren und auf der Suche nach Orientierung: es kamen Schulklassen zu Besuch, Unterprivilegierte wie Rocker zogen ein, weiterhin holten sie Jugendliche aus den Heimen und so bekamen diese im Haus eine Bleibe .
Kurz vor der Räumung gaben die Hausbesetzer_innen dem besetzten Projekt einen Namen: „Petra Schelm-Haus“. Petra wurde als erste Militante aus der RAF am 15. Juli 1971 in Hamburg während einer Fahndung erschossen.
Das Haus wurde am 23. Mai von einem Mobilen Einsatzkommando (MEK) der Hansestadt geräumt. Erwogen wurde, den § 129 („Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“) gegen sie einzusetzen. 12, 14 und 16 Monate waren im anschließenden Verfahren für 3 Genoss:innen die „Höchststrafen“.
Interviewt wird ein ehemaliger Besetzer
https://ekhofstrasse.blackblogs.org/
Unbefristeten Hungerstreik gegen gegen Paragraph 129,129a und 129b
Vor bald einem Jahr wurden die türkeistämmigen Antifaschist:innen Özgül Emre und Serkan Küpeli sowie der Musiker der Band Grup Yorum, Ihsan Cibelik festgenommen. Dieses Jahr wurde der Antifaschist Hasan Unutan ebenfalls verhaftet.
Alle vier wurden auf Grundlage der Paragraphen 129b StGB verhaftet und befinden sich seitdem in verschiedenen Gefängnissen in der BRD in Untersuchungshaft.
„Da rund um die Verhaftungen und den Prozess viele Ungerechtigkeiten sind, auf die wir als Komitee “Weg mit dem Paragraphen 129” auf verschiedene Weise aufmerksam gemacht haben, setzen wir unseren Kampf gegen diese Ungerechtigkeiten auf eine neue Ebene.
Deshalb ist Eda Deniz Haydaroglu seit dem 18.März im unbefristeten Hungerstreik.
Mit den Forderungen des Hungerstreiks möchten wir auf diese Ungerechtigkeiten aufmerksam machen und fordern die Behörden dazu auf,diese Forderungen zu beachten.“
Komitee “Weg mit dem Paragraphen 129″
Eda befindet sich von Montag bis Freitag bei der Mahnwache vor dem Bundesjustizministerium in Berlin. Die Mahnwache geht täglich von 11 bis 18 Uhr.
Für Fragen oder Anmerkungen könnt ihr die Hungerstreikenden unter der Mailadresse oder der Telefonnummer der Kampagne erreichen.
E-mail: ozgulihsanserkan129@gmx.de
Dazu ein Telefonat mit dem Komitee “Weg mit dem Paragraphen 129″
Hausdurchsuchungen bei Sami Baydar, dem Sprecher des Volksrats der Revolutionären-Suryoye in Augsburg
Polizei stürmten am christlich-orthodoxen Karfreitag, den14. April Arbeitsplatz und Wohnung Aktivisten und Theologen der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Sami Baydar!
„Der vorgeschobene und erlogene Grund der Razzia war, dass Sami vor einer Woche einem 13-jährigen Jugendlichen angeblich Drogen verkauft haben soll. Schon aus der Anklageschrift lässt sich sofort erkennen, dass der konstruierte Vorfall nicht stattgefunden haben kann. Darüber hinaus ist Sami bekannt für seinen jahrelangen Aktivismus gegen Drogen. Sami kommt aus einer politischen Tradition in der das Betreiben von Kliniken für Drogenkranke eine enorme Rolle spielt.“ (Solidaritäterklärung vom OAT-Augsburg an Sami Baydar)
Sami Grigo Baydar ist seit Jahren der Repression bayerischer und bundesdeutscher Behörden ausgesetzt. Seine Solidaritätsarbeit für die Suryoye (Aramäer, Assyrer, Chaldäer) in der Türkei und in Europa, als auch mit linksgerichteten Aktivisten, Künstler.innen wie Grup Yorum und den Rechtsanwält.innen des Volkes in der Türkei, die teilweise auch hier in Deutschland in enger Zusammenarbeit mit der faschistischen AKP-Regierung verfolgt werden, haben ihn zahlreiche Strafverfahren eingebracht.
Dazu ein Bespräch mit dem Betroffenen
Die Sendung wird wiederholt am den Dienstag, den 9.05. von 19:00-20:00, Donnerstag, den 11.05. von 11 -12 Uhr und von 22-23 Uhr.
Zu empfangen nur per Livestream über: www.radioflora.de
