abu rahman ali

17 jähriger Palästinenser stirbt in Jerusalem an Schusswunden durch israelische Polizei

(PN) 21.11.2018 – Ein 17jähriger Palästinenser ist am Dienstag in einem Krankenhaus in Jerusalem gestorben, nachdem er vergangene Woche in einer Polizeistation in Ost-Jerusalem niedergeschossen wurde. Israel gab an, der Teenager habe versucht, Polizisten mit einem Messer zu verletzen. Daraufhin habe eine Polizistin das Feuer eröffnet.

Nach einem vermeintlichen Messerangriff auf israelische Polizisten in der Polizeistation Oz in Ost-Jerusalem wurde der 17jährige Abdul-Rahman Ali Abu Jamal niedergeschossen und starb am Dienstag an den Folgen der schweren Verletzungen. (Foto: screengrab / Familie)
Israelischen Angaben zufolge hatte der Junge am Mittwoch der letzten Woche den Zaun um die Polizeistation Oz überwunden und einen Messerangriff auf einen am Eingang stehenden Polizisten versucht. Eine Polizistin schoss daraufhin mehrfach auf den Teenager und verletzte ihn schwer. Der Polizist wurde ebenfalls von Kugeln seiner Kollegin getroffen und erlitt Verletzungen am Arm. Der schwerverletzte palästinensische Junge wurde ins Shaare Zedek Medizinzentrum in Jerusalem gebracht und auf der Intensivstation behandelt, wo er am Dienstag seinen Verletzungen erlag.

Die Familie des getöteten Abdul-Rahman Ali Abu Jamal erklärte, man glaube nicht an einen Angriff des Teenagers auf die Polizeistation Oz. Beim Verlassen des Hauses habe der Junge gesagt, er wolle Milch einkaufen. Für den Vorfall selber gibt es keine anderen Zeugen, als die Polizisten, von dem mindestens einer nicht durch den Jungen, sondern durch augenscheinlich unkontrollierten Schusswaffengebrauch seiner Kollegin verletzt wurde. Auch drei weitere Polizisten sollen leicht verletzt sein.

Als Reaktion auf den Vorfall stürmte die israelische Armee am Donnerstag das Haus der Familie des Teenagers in Jabal al-Mokabber, im südlichen Ost-Jerusalem, verhaftete seine Mutter und später auch seinen Vater und drei Geschwister. Anschließend fotografierten die Soldaten die Räumlichkeiten, vermaßen das Haus und kündigten an, das Gebäude in Kürze abzureißen.

Israel greift regelmäßig zu dieser Form der kollektiven Bestrafung von Familien vermeintlicher oder tatsächlicher Attentäter, ohne ein Gerichtsverfahren gegen die Beschuldigten abzuwarten. Auch wenn der Beschuldigte getötet wird, bleibt Israel bei dieser Kollektivbestrafung und reißt das Wohnhaus nieder, ungeachtet davon, wer dort lebt und dadurch obdachlos wird.

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